Muskelkater beim Pferd: Warum „Drüberreiten“ falsch ist
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Wir kennen es von uns selbst: Nach dem ersten Tag im Fitnessstudio können wir kaum die Treppe laufen. Wir gönnen uns ein heißes Bad und Ruhe.
Und unser Pferd? Das wird am nächsten Tag oft wieder gesattelt. Wenn es sich dann wehrt, klemmt oder den Rücken wegdrückt, interpretieren wir das als Ungehorsam.
Dabei ist Muskelkater (Delayed Onset Muscle Soreness - DOMS) bei Pferden genauso schmerzhaft wie bei uns. Wer über diesen Schmerz hinwegreitet („Da muss er sich durchlockern“), riskiert langfristige Schäden, Verspannungen und Vertrauensverlust.
Der Mythos der „Übersäuerung“
Jahrelang hieß es: „Muskelkater kommt von zu viel Milchsäure (Laktat).“
Die moderne Sportmedizin weiß: Das stimmt so nicht.
Laktat entsteht zwar bei harter Arbeit (anaerober Stoffwechsel), aber es wird innerhalb von 1–2 Stunden nach dem Training abgebaut. Der Muskelkater kommt aber oft erst nach 24 bis 48 Stunden.
Was ist es dann?
Muskelkater sind Mikrotraumata. Es sind winzige Risse in den Z-Scheiben der Muskelfasern. Durch diese Risse dringt Wasser ein, es bilden sich kleine Ödeme (Schwellungen), und Entzündungsstoffe werden frei. Der Muskel ist also faktisch verletzt und entzündet.
Das erklärt auch, warum der Schmerz erst später kommt: Die Entzündung braucht Zeit, um sich auszubreiten.
Warnsignale: Hat mein Pferd Muskelkater?
Da Pferde nicht jammern, musst Du auf die Körpersprache achten.
Typische Symptome am Tag nach der Belastung:
- Steifer Gang: Das Pferd läuft wie auf Eiern, tritt kürzer oder schleift die Zehen.
- Empfindlichkeit: Es zuckt beim Putzen zusammen, besonders an Kruppe, Rücken oder Schulter.
- Unwilligkeit: Es legt die Ohren an beim Satteln oder will nicht vorwärts gehen.
- Stolpern: Die Koordination der müden Muskeln lässt nach.
Vorsicht: Wenn das Pferd extrem steif ist, schwitzt, zittert und der Urin dunkel gefärbt ist, ist es kein Muskelkater mehr, sondern ein Kreuzverschlag (Tying Up). Das ist ein absoluter Notfall (Tierarzt rufen, nicht bewegen!).
Regeneration: Was tun, wenn es zwickt?
Wenn Du merkst, dass Dein Pferd „sauer“ ist, brauchst Du einen Plan.
1. Aktive Erholung (Active Recovery)
Boxenruhe ist falsch! Wenn das Pferd steht, werden die Stoffwechselprodukte (Abfall) nicht abtransportiert.
Aber: Hartes Training ist auch falsch. Du würdest mit Muskelkater auch keinen Marathon laufen.
Die Lösung: Schritt, Schritt, Schritt.
Geh 30–40 Minuten zügig spazieren oder ins Gelände (am langen Zügel). Die sanfte Bewegung pumpt Blut durch die Muskeln, was die Reparatur der Mikrorisse fördert, ohne neue Schäden zu verursachen.
2. Wärme hilft
Wärme weitet die Gefäße und entspannt. Ein Solarium, eine warme Decke oder eine Massage mit einem durchblutungsfördernden Gel helfen dem Muskel, loszulassen.
3. Zellschutz von innen: Vitamin E
Hier kannst Du über die Fütterung massiv unterstützen. Bei der Reparatur der Risse entstehen freie Radikale (oxidativer Stress). Diese aggressiven Moleküle greifen die Zellwände an.
Um diesen „Brand“ zu löschen, braucht der Körper Antioxidantien.
AHIPOS Vitamin E (kombiniert mit Lysin und Selen) ist der Feuerwehrschlauch für die Muskelzelle.
- Vitamin E & Selen: Fangen die freien Radikale ab und schützen die Membran.
- Lysin: Ist der Baustoff, um die Risse im Protein wieder zu kitten.
Tipp: Gib Vitamin E schon während intensiver Trainingsphasen, nicht erst, wenn der Kater da ist. Prävention ist besser als Reparatur.
4. Baustoffe nachliefern
Wenn Muskeln repariert werden, wachsen sie (Superkompensation). Dafür braucht der Körper Material.
Nach einer harten Einheit hilft eine Portion AHIPOS Body Builder. Die enthaltenen Aminosäuren und die Dextrose füllen die leeren Speicher sofort wieder auf und geben dem Körper das Signal: „Du hast Baustoff, repariere die Fasern!“
Übersäuerung der Muskeln verzögern
Kann man Muskelkater verhindern? Ganz vermeiden lässt er sich bei Leistungssteigerung nie, aber man kann die Schwelle verschieben.
- Aufwärmen: Mindestens 15–20 Minuten Schritt sind Pflicht! Ein kalter Muskel reißt schneller als ein warmer.
- Abtrainieren: Nach dem Galopp nicht sofort in die Box. 10–15 Minuten „Cool Down“ im Schritt helfen, das Laktat (das die Muskeln sauer macht) abzubauen.
- Training mit Verstand: Steigere die Leistung langsam. Sehnen und Muskeln brauchen Zeit zur Anpassung.
Fazit
Muskelkater ist keine Einbildung und keine Faulheit. Es ist eine Verletzung der Muskelstruktur.
Wenn Dein Pferd „sauer“ reagiert, sei fair. Schraub das Training für 2 Tage zurück, geh ins Gelände und unterstütze die Heilung von innen.
Mit AHIPOS Vitamin E als Zellschutz und Body Builder als Reparatur-Kit sorgst Du dafür, dass aus dem Schmerz am nächsten Tag kein Frust wird, sondern neue Muskelkraft entsteht.
Rechtlicher Hinweis zu unseren Produkten:
Die Produkte von AHIPOS sind Ergänzungsfuttermittel. Sie unterstützen die Regeneration und den Muskelstoffwechsel. Bei Verdacht auf Kreuzverschlag (starke Schmerzen, Schwitzen, brauner Urin) darf das Pferd keinen Schritt mehr bewegt werden – rufen Sie sofort den Tierarzt!
FAQ: Muskelkater und Regeneration
| Frage | Antwort |
| Darf ich mein Pferd mit Muskelkater reiten? | Ja, aber nur schonend. „Locker reiten“ im Vorwärts-Abwärts im Schritt und Trab ist okay. Lektionen, die Kraft kosten (Versammlung, Springen), sind tabu. Wenn das Pferd sich stark wehrt: Lieber Bodenarbeit oder Spazierengehen. |
| Wie erkenne ich Kreuzverschlag? | Der Unterschied ist die Intensität. Beim Kreuzverschlag (Rhabdomyolyse) sind die Kruppenmuskeln bretthart und geschwollen. Das Pferd will sich oft gar nicht mehr bewegen, schwitzt stark und hat Schmerzen. Das ist ein medizinischer Notfall! |
| Hilft Magnesium gegen Muskelkater? | Magnesium hilft vorbeugend gegen Krämpfe und Verspannungen, da es den Muskel weich hält. Es repariert aber keine Mikrorisse. Zur Regeneration nach dem Sport sind Vitamin E und Aminosäuren wichtiger. Eine Grundversorgung mit Magnesium (Coolness) ist aber Basis für lockere Arbeit. |
| Was ist PSSM? | PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie) ist eine genetische Muskelerkrankung. Diese Pferde bekommen extrem schnell „Muskelkater-ähnliche“ Symptome, oft schon bei leichter Arbeit. Sie brauchen eine spezielle Diät (wenig Stärke, viel Protein/Fett) und tägliche Bewegung. |
| Wie lange dauert Muskelkater? | Wie beim Menschen: Der Höhepunkt ist meist nach 24–48 Stunden erreicht. Nach 3 bis 5 Tagen sollte der Spuk vorbei sein. Wenn das Pferd länger steif bleibt, liegt das Problem woanders (Gelenke, Sattel, Zähne). |