Kissing Spines: Warum das Röntgenbild lügt und Muskeln die einzige Rettung sind
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Es beginnt oft schleichend. Dein Pferd drückt beim Putzen den Rücken weg, schnappt beim Gurten, oder springt im Galopp immer wieder in den Kreuzgalopp um. Irgendwann lässt Du röntgen. Und dann ist da dieser Befund: Kissing Spines (Dornfortsatz-Engstand).
Die Angst ist groß, doch hier kommt die wichtigste Nachricht zuerst: Röntgenbilder reiten man nicht.
Studien zeigen, dass fast 40 % aller Sportpferde Kissing-Spines-Befunde haben – aber viele davon laufen völlig schmerzfrei im Grand Prix. Das Problem ist nicht der Knochenkontakt an sich, sondern die Entzündung, die entsteht, wenn der Rücken durchhängt.
Deine Aufgabe ist also nicht, den Knochen zu heilen (das geht nicht), sondern den Rücken so stabil zu machen, dass die Wirbel wieder Platz bekommen.
Das Prinzip der Hängebrücke
Stell Dir die Wirbelsäule Deines Pferdes wie eine Hängebrücke vor.
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Hängt die Brücke durch (Senkrücken/Hohlkreuz), stoßen die Dornfortsätze oben zusammen. Es knirscht, reibt und entzündet sich. Autsch!
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Wölbt sich die Brücke auf (Katzenbuckel), gehen die Dornfortsätze auseinander. Der Schmerz verschwindet.
Das Ziel jeder Therapie muss also sein: Die Brücke anheben.
Das schafft aber kein Knochen, das schaffen nur Muskeln. Genauer gesagt: Die Bauchmuskeln (die von unten stützen) und die Rückenmuskelkette.
Die User-Realität: „Ich dachte, es ist vorbei“
Viele unserer Kunden berichten Ähnliches:
„Mein Wallach wollte nicht mehr vorwärts gehen, bockte beim Angaloppieren. Nach der Diagnose Kissing Spines dachte ich, ich muss ihn in Rente schicken. Aber wir haben die Fütterung umgestellt, den Sattel angepasst und 6 Monate nur Bodenarbeit gemacht. Heute läuft er besser als je zuvor.“ – Lena M., Dressurreiterin.
Diese Erfahrung zeigt: Es ist ein Management-Thema. Ein Kissing-Spines-Pferd verzeiht keine Fehler. Es braucht Muskeln als Schutzschild.
Phase 1: Schmerzfrei bekommen (Der Tierarzt)
Bevor Du trainierst, muss die akute Entzündung raus.
Wenn die Wirbel aneinander reiben, hat das Pferd Schmerzen. Ein Pferd mit Schmerzen kann den Rücken nicht aufwölben (es verkrampft).
Oft helfen hier initial Entzündungshemmer oder Injektionen (Cortison/Mesotherapie) direkt an den Rücken, um den Schmerzkreislauf zu durchbrechen.
Erst wenn das Pferd locker lässt, darf das Training beginnen.
Tipp: Unterstütze die Entzündungshemmung natürlich. EQUINOX Flexen Plus enthält Teufelskralle, die für ihre schmerzlindernde Wirkung bekannt ist. Es kann helfen, das Pferd in der kritischen Phase geschmeidig zu halten, ohne den Magen dauerhaft mit Medikamenten zu belasten.
Phase 2: Training ohne Reiter (Die Basis)
Reiten ist vorerst tabu! Das Reitergewicht drückt die Wirbelsäule nach unten – genau das, was wir vermeiden wollen.
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Longieren am Kappzaum: Das Pferd soll sich vorwärts-abwärts dehnen („Nase in den Sand“). Diese Dehnung zieht das Nackenband lang und hebt mechanisch den Rücken an.
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Stangenarbeit: Wenn das Pferd die Beine heben muss, spannen sich die Bauchmuskeln an. Bauchmuskel an = Rücken hoch.
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Equikinetic / Dualaktivierung: Geführte Intervallarbeit hilft extrem, Muskulatur gezielt aufzubauen.
Phase 3: Fütterung – Ohne Ziegelsteine kein Haus
Hier scheitern die meisten Therapien. Du trainierst wie ein Weltmeister, aber der Rückenmuskel wächst nicht. Warum? Weil das Baumaterial fehlt.
Ein Pferd mit Rückenproblemen hat oft schon Muskulatur abgebaut (Atrophie). Um den riesigen langen Rückenmuskel (Longissimus) wieder aufzubauen, braucht der Körper hochwertiges Protein.
Heu allein reicht hier oft nicht. Heu liefert Energie, aber oft zu wenig essentielle Aminosäuren für den Muskelaufbau.
Unsere Experten-Lösung: AHIPOS Body Builder.
Dieses Produkt ist quasi der „Zement“ für Deine Rücken-Brücke.
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Es liefert Lysin, Methionin und Threonin in hoher Konzentration.
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Nur wenn diese Aminosäuren da sind, kann der Körper den Trainingsreiz (vom Longieren) in Muskelmasse umwandeln.
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Der Effekt: Die „Kuhlen“ neben der Wirbelsäule füllen sich. Das Polster wächst. Sobald das Muskelpolster dick genug ist, stabilisiert es die Wirbel so sehr, dass sie sich bei Bewegung nicht mehr berühren.
Phase 4: Zurück in den Sattel
Wann darfst Du wieder reiten?
Wenn der Rücken oben ist. Teste es an der Longe: Läuft das Pferd taktrein, schwingt der Rücken, wölbt es sich auf?
Dann beginne mit kurzen Einheiten (10–15 Min.) und viel Galopp im leichten Sitz (entlastet den Rücken mehr als Aussitzen!).
Ganz wichtig: Ein passender Sattel! Ein Sattel, der auf den atrophieren (kaputten) Rücken gepasst hat, passt nicht mehr, wenn die Muskeln wachsen. Lass den Sattler alle 8 Wochen kommen.
Fazit: Ein Leben lang Gymnastik
Ein Pferd mit Kissing Spines ist wie ein Mensch mit Bandscheibenvorfall: Es muss lebenslang Gymnastik machen. Es darf nie „nur so“ rumstehen oder falsch geritten werden (Wegdrücken des Rückens).
Aber: Mit konsequentem Training ("Rücken aufwölben!") und der gezielten Fütterung von Muskelbausteinen (AHIPOS Body Builder) und Entzündungshemmern bei Bedarf (Flexen Plus), können diese Pferde oft noch jahrelang sportlich glänzen.
Lass Dich vom Röntgenbild nicht lähmen. Fang an zu bauen!
Rechtlicher Hinweis zu unseren Produkten:
Die Diagnose und Therapie von Kissing Spines gehört in die Hände eines Tierarztes. Unsere Produkte (AHIPOS/EQUINOX) sind Ergänzungsfuttermittel. Sie können knöcherne Veränderungen nicht heilen, unterstützen aber ernährungsphysiologisch den Muskelaufbau und das Wohlbefinden. Teufelskralle (Flexen Plus) hat eine Karenzzeit (ADMR) von empfohlenen 4 Tagen vor Turnieren.
FAQ: Kissing Spines & Rückenprobleme
| Frage | Antwort |
| Muss Kissing Spines operiert werden? | Nur in extremen Fällen, wenn konservative Therapie (Training + Spritzen) über Monate keinen Erfolg bringt und das Pferd dauerhaft Schmerzen hat. Bei der OP werden Bänder durchtrennt oder Dornfortsätze gekappt. Die Reha ist langwierig. Training ist fast immer die bessere erste Wahl. |
| Hilft Wärme bei Rückenschmerzen? | Ja, sehr! Ein Solarium vor dem Reiten oder eine Nieren-Decke beim Warmreiten sind Pflicht. Wärme lockert die verspannte Muskulatur und fördert die Durchblutung. Ein kalter Rückenmuskel ist starr und schmerzt schneller. |
| Darf das Pferd noch springen? | Das hängt vom Befund ab. Viele KS-Pferde springen sogar gerne, weil sie im Sprung den Rücken aufwölben (Baschele). Die Landung ist jedoch eine Stauchung. Wenn das Pferd gut durch den Rücken springt: Oft ja. Wenn es den Rücken wegdrückt: Nein. |
| Warum hilft Bauchmuskeltraining dem Rücken? | Das ist Biomechanik pur („Bow-and-String-Theory“). Die Bauchmuskeln und die Rückenmuskeln sind Gegenspieler. Wenn der Bauch angespannt wird (verkürzt), wird das Becken gekippt und die Wirbelsäule nach oben gedrückt. Ohne Bauchmuskeln kein gesunder Rücken! |
| Kann Futter wirklich den Rücken reparieren? | Futter repariert nicht den Knochen. Aber Futter (Aminosäuren) baut den Muskel auf. Und der Muskel ist der einzige Schutz, den die Wirbelsäule hat. Ohne ausreichend Protein im Trog ist jedes Training zum Scheitern verurteilt, weil der Muskel nicht wachsen kann. |