Mauke & Raspe beim Pferd: Ursachen, Behandlung & nachhaltige Vorbeugung

Mauke & Raspe beim Pferd: Ursachen, Behandlung & nachhaltige Vorbeugung

Mauke & Raspe beim Pferd: Warum die Haut im Winter besonders leidet und wie man Schübe früh stoppt

Mauke & Raspe – wenn die Haut in den Fesselbeugen Alarm schlägt

Kaum ein Hautproblem beschäftigt Pferdebesitzer so regelmäßig wie Mauke. Besonders in den feuchten Monaten scheint es, als sei die Fesselbeuge ein eigener Risikoort: matschig, warm, wenig belüftet und ständig in Bewegung. Für Bakterien, Pilze und Parasiten ist das ein perfekter Nährboden.

Viele Pferdebesitzer sagen Sätze wie:

„Ich putze und pflege jeden Tag – trotzdem kommt es immer wieder.“
„Im Winter eskaliert es jedes Jahr aufs Neue.“
„Ich habe schon alles ausprobiert – nichts hält dauerhaft.“

Das zeigt: Mauke ist kein triviales Problem, sondern ein Zusammenspiel aus Hautbarriere, Immunsystem, Haltung, Genetik und Stoffwechsel. Genau deshalb betrifft es Kaltblüter genauso wie Ponys, Sportpferde oder Senioren.

Wie entsteht Mauke eigentlich?

Die Fesselbeuge ist ein hochsensibler Hautbereich. Wenn Feuchtigkeit, Reibung und Schmutz zusammenkommen, verliert die Haut ihre Schutzfunktion und Mikroverletzungen entstehen. Dann haben Keime leichtes Spiel.

Die häufigsten Auslöser sind:

  • Nässe & Matsch (klassischer Winterauslöser)
  • zu wenig Luftzirkulation (langes, dichtes Behanghaar)
  • Parasiten wie Räudemilben
  • Bakterien, Pilze oder Hefen
  • Allergien gegen Einstreu oder Pollen
  • Kontaktreaktionen auf Waschmittel, weißen Hautbereich, UV-Licht
  • Stoffwechselbelastungen bei EMS, Cushing oder Leberproblemen

Dazu kommt: Manche Pferde haben genetisch bedingt eine empfindlichere Haut. Bei ihnen genügt schon ein kleiner Reiz, um eine Entzündung zu starten.

Woran erkennt man Mauke frühzeitig?

Je früher man reagiert, desto besser stoppt man den Verlauf.

Frühe Anzeichen:

  • leicht rote Fesselbeuge
  • erste kleine Schuppen
  • feuchte, fettige Hautstellen
  • Empfindlichkeit beim Putzen

Späte Anzeichen (fortgeschrittene Mauke):

  • nässende Stellen
  • schmerzhafte Krusten
  • dicker, harter Fesselumfang
  • Lahmheit durch Schmerzen
  • unangenehmer Geruch

Bei Raspe (chronisch trockene Form) zeigt sich zusätzlich:

  • dicke, verhornte Haut
  • rissige Krusten
  • tiefe Hautfalten

Was hilft wirklich? – Ein ganzheitlicher Ansatz

Mauke klingt selten durch ein Produkt ab. Was dauerhaft wirkt, ist ein abgestimmtes System aus Pflege, Stallmanagement und Fütterung.

1. Haut schonend reinigen

Nur mild reinigen, niemals schrubben. Krusten lösen sich erst, wenn die Haut beruhigt ist – niemals gewaltsam entfernen.

2. Nässe reduzieren

  • trockene Paddocks
  • Einstreu häufig wechseln
  • Fesselbeuge täglich trocknen

3. Hautstoffwechsel & Immunsystem begleiten

Viele Pferde reagieren empfindlicher, wenn der Organismus ohnehin gefordert ist (Fellwechsel, Winterstress, Infekte).

Hier setzen viele Besitzer ergänzend auf:

AHIPOS Sulfo Immun

Zur begleitenden Unterstützung der natürlichen Abwehrkräfte während Hautstress und Fellwechselphasen.

AHIPOS Digestiv Plus

Wird eingesetzt, um Darmflora und Stoffwechsel zu stabilisieren – wichtig, da Hautprobleme oft mit Verdauungsthemen zusammenhängen.

EQUINOX Dynamic

Hilft Pferden, die durch lange Maukephasen Muskulatur verlieren, geschwächt wirken oder in der Bewegung eingeschränkt sind.

(Hinweis: Die ergänzende Fütterung unserer Produkte ersetzt keine tierärztliche Behandlung.)

4. Parasiten ausschließen

Bei langanhaltender oder trockener Mauke sollte der Tierarzt unbedingt einen Hautgeschabsel-Test durchführen.

5. Fütterung prüfen

  • Zink & Schwefelhaltige Aminosäuren verbessern die Hautregeneration
  • Biotin unterstützt die Hornqualität
  • zu viel Zucker oder Stärke kann Entzündungen verstärken
  • altes, verpilztes Heu unbedingt vermeiden

Fazit

Mauke ist kein „Schmutzproblem“, sondern eine Hauterkrankung mit vielen Einflussfaktoren. Wer früh reagiert, die Hautbarriere stärkt und den Stoffwechsel im Blick behält, verhindert oft schwere Verläufe. Mit einer klaren Strategie – trockene Haltung, schonende Pflege, gezielte Fütterung – lassen sich Rückfälle deutlich reduzieren.

Mauke lässt sich nicht „wegzaubern“, aber hervorragend managen.

FAQ – Mauke & Raspe beim Pferd 

Ist Mauke ansteckend?
In den meisten Fällen nein. Nur wenn Milben oder bestimmte Bakterien beteiligt sind, kann sie ansteckend sein. Eine Diagnose durch den Tierarzt schafft Klarheit.

Wie lange dauert die Heilung?
Das hängt stark vom Stadium ab. Früh erkannte Mauke verbessert sich oft in wenigen Tagen. Chronische Raspe kann Wochen bis Monate benötigen.

Soll man Krusten entfernen?
Nein – zumindest nicht gewaltsam. Krusten lösen sich von selbst, wenn die Haut darunter gesund nachwächst. Zu frühes Entfernen führt zu Mikroverletzungen, die alles verschlimmern.

Hilft Rasieren?
Ja und nein. Bei starkem Behang ist vorsichtiges Kürzen sinnvoll, damit die Haut trocknen kann. Komplettes Rasieren reizt den Bereich jedoch oft noch mehr.

Welche Rolle spielt der Stoffwechsel?
Eine große. Pferde mit EMS, Cushing, Leberbelastung oder starkem Stress entwickeln häufiger Mauke und heilen schlechter. Darum lohnt sich ein Blick auf Fütterung, Darm und Leber.

Ist Mauke im Sommer möglich?
Ja. Auch Staub, Allergien, UV-Licht oder trockene Risse können Mauke auslösen – deshalb trifft die Krankheit nicht nur Winterpferde.

Warum bekommen gerade Kaltblüter so oft Raspe?
Wegen ihres langen Fesselbehaars, ihrer genetischen Veranlagung und ihrer empfindlichen Hautstruktur. Raspe ist hier oft chronisch und wiederkehrend.

Kann Mauke Narben hinterlassen?
Bei schweren Verläufen ja. Die Haut kann dauerhaft verdickt, verhärtet oder verfärbt bleiben. Mit früher Behandlung lassen sich diese Folgen aber vermeiden.

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