Hufrehe beim Pferd: Symptome, Soforthilfe & Vorbeugung

Hufrehe beim Pferd: Symptome, Soforthilfe & Vorbeugung

Warum Hufrehe immer ernst ist

Hufrehe gehört zu den Erkrankungen, die Pferdebesitzer am meisten fürchten. Und das aus gutem Grund: Sie kann plötzlich auftreten, enorm schmerzhaft sein und im schlimmsten Fall bleibende Schäden verursachen. In vielen Gesprächen mit Reiterinnen und Stallbesitzern hören wir häufig Sätze wie:

„Er lief morgens noch normal – am Nachmittag konnte er kaum stehen.“
„Ich dachte zuerst an eine Verstauchung, aber er wollte keinen Schritt mehr machen.“
„Wir haben ein Pony im Stall, das nie wieder richtig belastbar wurde.“

Auch Thomas Gnadl, FEI Permitted Equine Therapist, betont:

„Hufrehe ist ein absoluter Notfall. Je früher reagiert wird, desto besser sind die Chancen – aber man muss schnell sein.“

Dieser Artikel erklärt verständlich und klar, was Hufrehe ist, wie du sie früh erkennst und worauf es wirklich ankommt – ohne Panik, aber mit realistischem Fokus.

Was ist Hufrehe beim Pferd?

Hufrehe (Laminitis) ist eine entzündliche Erkrankung der Huflederhaut. Besonders betroffen ist der Aufhängeapparat des Hufbeins, der aus ineinander verzahnten Lamellen besteht. Wenn diese Verbindung entzündlich gelockert wird, verliert das Hufbein seinen Halt – und kann sich:

  • senken,
  • rotieren oder
  • im schlimmsten Fall durch die Sohle drücken.

Das kann innerhalb weniger Stunden passieren. Je schneller die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Prognosen.

Wie Hufrehe entsteht – typische Auslöser

Es gibt mehrere Wege, wie Hufrehe ausgelöst werden kann. Die wichtigsten Ursachen findest du hier kompakt in einer Übersicht:

Häufige Auslöser von Hufrehe

Kategorie Beispiele
Fütterungsbedingt zuviel Fruktan (Frühjahr/Herbstgras), zu viel Kraftfutter, Getreide, Stoffwechselprobleme
Hormonell Cushing (PPID), EMS, Stoffwechselstress
Mechanisch Überlastung nach Verletzung, falsche Hufbearbeitung
Entzündlich-toxisch Nachgeburtsverhalten, schwere Infektionen, Kolitiden
Stress & Medikamente Kortison, Transportstress, Erschöpfung

 

Besonders kritisch sind:

  • fette Weiden im Frühjahr
  • kalte, sonnige Herbsttage
  • Ponyrassen
  • leichtfuttrige Pferde
  • Pferde mit Cushing oder EMS

Diese Tiere sind besonders anfällig, selbst bei kleinen Veränderungen in Fütterung oder Bewegung.

Welche Symptome zeigen Pferde bei Hufrehe?

Hufrehe hat einige typische Anzeichen, die du kennen solltest.

Symptom-Checkliste – Frühwarnung für Hufrehe

Symptom Beschreibung
Glasige, warme Hufe fühlbare Wärme, oft pulsierende Gefäße
Sägebockhaltung das Pferd stellt sich nach hinten, um Entlastung zu schaffen
Schrittunlust Pferd verweigert Bewegung, läuft auf Eiern
Schmerzen in der Wendung besonders enge Wendungen sind kaum möglich
Fieber möglich, v. a. bei entzündlichen Formen
Apathie & Schwitzen deutliche Stresszeichen

 

Manchmal sind die Symptome subtil – besonders anfangs. Aber jedes dieser Zeichen sollte sofort ernst genommen werden.

Soforthilfe – was du bei akuter Hufrehe tun musst

Hufrehe ist ein akuter medizinischer Notfall.
Du kannst jedoch noch vor Ankunft des Tierarztes wichtige Schritte einleiten:

Sofortmaßnahmen bei Reheverdacht

  • Pferd nicht bewegen – jede Belastung verschlimmert die Schäden.
  • Weiche Einstreu – Sand, Späne oder tiefe Matratze.
  • Hufe kühlen – eiskaltes Wasser oder Eistonnen, 20–30 Minuten.
  • Kein Kraftfutter – nur Heu (niedrig in Zucker), ggf. Heucobs.
  • Tierarzt sofort rufen.

Weitere Maßnahmen wie Schmerzmittel, Röntgen, Entzündungshemmung oder Hufpolster entscheidet der Tierarzt.

Wie lässt sich Hufrehe vorbeugen?

Vorbeugen ist einfacher, als eine Hufrehe zu behandeln.
Die wichtigsten Punkte:

Fütterung & Weidemanagement

  • keine Weide bei Frost und Sonne (Fruktanspitzen!)
  • begrenzter Weidezugang, Maulkorb bei Risikopferden
  • zuckerarmes Heu
  • kein Getreide für anfällige Pferde
  • regelmäßige Heuanalysen

Hufbearbeitung

  • regelmäßige Termine
  • korrekte Zehenlänge
  • Druckentlastung
  • keine langen Intervalle (>8 Wochen)

Stoffwechsel stabil halten

Pferde mit EMS, Übergewicht oder Cushing sind besonders gefährdet.

Stress reduzieren

Stress beeinflusst den Hormonhaushalt – und kann das Rehe-Risiko erhöhen.

Fütterungsbegleitende Unterstützung

Ergänzungsfuttermittel können Hufrehe nicht verhindern oder behandeln – aber sie können Risikopfer unterstützen, indem sie Stoffwechsel, Hufe und Stressreaktionen begleiten.

AHIPOS Fell & Huf Plus

Unterstützt über die Fütterung Hornqualität, Haut und Stoffwechsel.

AHIPOS Coolness

Für Pferde, die auf Stress empfindlich reagieren – denn Stress ist ein Risikofaktor für Rehe.

AHIPOS Digestiv Plus

Sinnvoll für Pferde, die empfindlich auf Fütterungsfehler oder Verdauungsschwankungen reagieren.

Alle unsere Produkte begleiten die tägliche Fütterung – sie ersetzen keine tierärztliche Versorgung.

Unser Fazit – frühes Erkennen rettet Hufe

Hufrehe kann jeden Tag, in jeder Jahreszeit auftreten und ist immer ernst.
Je schneller du reagierst, desto besser stehen die Chancen, Schäden zu verhindern.

Wichtige Punkte sind:

  • frühe Erkennung
  • sofortige Entlastung
  • konsequente tierärztliche Behandlung
  • angepasste Fütterung
  • gute Hufpflege
  • Stoffwechselmanagement

Ein aufmerksamer Blick und ein verständiges Management sind die beste Vorsorge für dein Pferd.

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