Winterzeit = Stehzeit? Wie du die Beweglichkeit deines Pferdes erhältst
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Wenn die Temperaturen sinken und der Boden hart gefriert, sieht man auf vielen Höfen das gleiche Bild: weniger Bewegung, kürzere Trainingseinheiten, mehr Stehzeiten. Für den Pferdekörper bedeutet das Stress – vor allem für Gelenke, Muskeln und Sehnen.
Doch gerade im Winter ist Bewegung wichtiger denn je. Sie hält die Durchblutung aufrecht, sorgt für geschmeidige Gelenke und verhindert Muskelabbau. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du dein Pferd auch in der kalten Jahreszeit beweglich und motiviert hältst – mit realistischen Routinen, cleverer Planung und fütterungsbegleitender Unterstützung (z. B. durch EQUINOX Flexen oder Flexen Plus).
1. Warum Kälte die Gelenke beeinflusst
Bei niedrigen Temperaturen verengen sich die Blutgefäße, Muskeln spannen sich an, und die Gelenkflüssigkeit (Synovia) wird zäh.
Das bedeutet:
- Der Stoffwechsel läuft langsamer.
- Die Beweglichkeit ist eingeschränkt.
- Das Verletzungsrisiko steigt, besonders bei unzureichendem Aufwärmen.
Kurz gesagt: Der Winter fordert den Bewegungsapparat – vor allem, wenn dein Pferd ohnehin zu Steifheit neigt oder älter ist.
2. Bewegung statt Pause – warum tägliche Aktivität zählt
Der wichtigste Grundsatz lautet:
„Ein Tag Pause ist kein Problem, eine Woche Stillstand schon.“
Auch wenn du nicht reiten kannst, sollte dein Pferd sich bewegen:
- Freilauf auf Paddock oder Weide (auch bei Frost, solange trittsicher).
- Führtraining – 20–30 Minuten Schritt, mit Übergängen und Bodenarbeit.
- Longieren oder Dual-Aktivierung auf gefestigtem Boden.
💡 Tipp: Schritttraining bei kaltem Wetter ist effektiver als viele glauben – es stärkt Sehnen und Gelenke, ohne zu überlasten.
3. Aufwärmen im Winter: doppelt so wichtig
Kälte = längere Aufwärmzeit.
Plane im Winter mindestens 20 Minuten Aufwärmphase ein.
Ein gutes Schema:
- 10–15 Minuten Schritt am langen Zügel (am besten im Gelände).
- 5 Minuten lockeres Lösen im Trab mit vielen Handwechseln.
- Erst danach gezieltes Arbeiten oder Versammeln.
Pro-Tipp:
Vor dem Aufsteigen kurz die Muskulatur abstreichen oder mit einer weichen Bürste massieren – das regt die Durchblutung an.
4. Training bei Frost & Schnee – ja, aber mit Gefühl
Viele Pferdebesitzer scheuen sich, bei Schnee oder Frost zu trainieren – völlig verständlich. Doch Bewegung ist auch dann möglich:
| Wetter | Mögliche Aktivität | Hinweis |
|---|---|---|
| leichter Frost | Spaziergang, Bodenarbeit | feste Wege nutzen |
| Schnee (nicht vereist) | Schritt & Trab im Gelände | vorsichtig, keine schnellen Wendungen |
| starker Frost / Glätte | Führtraining im Stall oder Halle | Bodenrutschgefahr vermeiden |
💡 Tipp: Vermeide tiefe oder gefrorene Böden – sie belasten Sehnen und Gelenke übermäßig.
5. Dehnung & Mobilisation: kleine Übungen, große Wirkung
Wenn du wenig Platz oder keine Halle hast, kannst du dein Pferd auch ohne Reiten mobilisieren:
- Kopf-Tief-Übung: Ein Leckerli langsam zum Boden führen – fördert Nacken- und Rückenbeweglichkeit.
- Seitliche Biegung: Pferd folgt dem Leckerli zur Schulter – stärkt die seitliche Flexibilität.
- Beinheben & Dehnen: Jedes Bein kurz anheben, leicht nach vorn dehnen.
- Rückwärtsrichten: Aktiviert Hinterhand & Rückenmuskulatur.
- Führen über Bodenstangen: Fördert Gleichgewicht und Gelenkkoordination.
Diese fünf Übungen, 3–4× pro Woche, wirken Wunder für Geschmeidigkeit und Durchblutung.
6. Fütterung im Winter: Nährstoffe für Gelenke & Beweglichkeit
Beweglichkeit hängt auch mit Fütterung zusammen – nicht wegen „Wundermitteln“, sondern weil Muskeln, Knorpel und Bindegewebe Bausteine brauchen.
Wichtige Nährstoffe für den Bewegungsapparat:
- Aminosäuren (z. B. Lysin, Methionin) → unterstützen Muskel- und Knorpelstoffwechsel
- MSM & Glucosamin → liefern Bausteine für Sehnen und Gelenke
- Vitamin E → unterstützt Zellschutz und Regeneration
- Omega-3-Fettsäuren → fördern Elastizität
💡 Flexen von EQUINOX kann als fütterungsbegleitende Ergänzung im Winter hilfreich sein – besonders bei weniger Bewegung oder älteren Pferden.
EQUINOX Flexen Plus enthält zusätzlich Teufelskralle – ideal für stark beanspruchte Pferde, aber nicht für Turniereinsätze geeignet, da Teufelskralle unter die Dopingrichtlinien fällt und rechtzeitig abgesetzt werden sollte.
7. Haltung und Alltag: kleine Bewegungsreize machen den Unterschied
- Futterstellen weit auseinanderstellen (mehr Laufwege).
- Mehrere kleine Heuportionen statt große Mengen auf einmal.
- Weidegang auch bei kaltem Wetter, wenn der Boden sicher ist.
- Abwechslung schaffen: neue Wege, neue Aufgaben, neue Reize.
Bewegung bedeutet nicht immer Training – sondern Lebendigkeit im Alltag.
Fazit
Winter heißt nicht Stillstand – im Gegenteil. Gerade bei Kälte, weniger Weidegang und gefrorenen Böden brauchen Pferde durchdachte Bewegungsroutinen.
Ein klarer Plan, gutes Aufwärmen, sichere Böden und eine angepasste Fütterung sorgen dafür, dass Gelenke geschmeidig, Muskeln aktiv und Bewegungsfreude erhalten bleiben.
Ergänzende Fütterung – z. B. EQUINOX Flexen oder Flexen Plus – kann diesen Prozess fütterungsbegleitend unterstützen, ersetzt aber kein Training oder Management.
FAQ – Beweglichkeit im Winter
1. Wie oft sollte ich mein Pferd im Winter bewegen?
Täglich Schritt oder leichte Arbeit, 3–4 Trainingstage pro Woche reichen aus.
2. Wie erkenne ich Steifheit?
Verkürzte Schritte, Abwehr beim Putzen, zähe Übergänge – ein Warnsignal für mehr Bewegung.
3. Was hilft gegen kalte Gelenke?
Längeres Aufwärmen, Bewegung vor dem Reiten, ggf. leichte Decken bei empfindlichen Pferden.
4. Wann ist Training bei Frost gefährlich?
Bei Glätte oder gefrorenem Boden – lieber Führtraining oder Hallenarbeit.
5. Ist Flexen Plus im Winter sinnvoll?
Ja, bei stärkerer Belastung oder älteren Pferden – aber nicht im Turniereinsatz wegen der enthaltenen Teufelskralle.