Spat beim Pferd – Symptome erkennen, Ursachen verstehen, Alltag erleichtern

Spat beim Pferd – Symptome erkennen, Ursachen verstehen, Alltag erleichtern

Wenn ein Pferd hinten „kurz tritt“, die Hinterbeine nach außen schlingern oder das Aufstehen schwerfällt, denken viele sofort an Spat. Die Erkrankung betrifft die kleinen, straffen Gelenke im Sprunggelenk – und sie kann sich über Monate oder Jahre entwickeln.
Für viele Pferde bedeutet Spat eine Phase wechselnder Lahmheiten, steifer Hinterhand und schmerzhaften Übergängen von Ruhe zu Bewegung.

Dieser Artikel erklärt dir verständlich & praxisnah:

  • was Spat eigentlich ist
  • wie er entsteht
  • welche Symptome typisch sind
  • wie Tierärzte diagnostizieren
  • was du als Pferdebesitzer im Alltag tun kannst
  • und wie fütterungsbegleitende Produkte dein Management ergänzen können

1. Was ist Spat beim Pferd?

Das Sprunggelenk besteht aus mehreren Gelenken – einige beweglich, andere nahezu unbeweglich.
Bei Spat entzünden sich:

  • kleine Sprunggelenke,
  • die Gelenkflächen,
  • die Knochenanteile,
  • und manchmal auch die Knochenhaut.

Diese Entzündung nennt man:

  • Arthritis (Gelenk)
  • Ostitis (Knochen)
  • Periostitis (Knochenhaut)

Im Verlauf kommt es häufig zu Umbauprozessen:
Der Körper versucht, instabile Gelenkflächen zu stabilisieren – dadurch entstehen neue Knochenschichten (Exostosen). Diese engen die Gelenkspalten ein, bis sie sich im fortgeschrittenen Stadium sogar schließen.

Ist das Gelenk vollständig versteift (Ankylose), kann das Pferd in manchen Fällen wieder schmerzärmer laufen.

2. Ursachen für Spat – warum manche Pferde besonders gefährdet sind

Spat entwickelt sich nie „einfach so“. Es spielen mehrere Faktoren zusammen.

1. Überlastung & falsches Training

  • intensives Training ohne passende Muskulatur
  • zu schneller Trainingsaufbau
  • ungeeignete Böden
  • häufiges Bergab-Reiten
  • tiefer oder rutschiger Untergrund

2. Verletzungen

Prellungen, Tritte oder Verdrehungen des Sprunggelenks können Entzündungsprozesse in Gang setzen.

3. Fehlstellungen & Hufprobleme

  • enge Winkelung der Hinterhand
  • steile oder durchtrittige Fesselgelenke
  • zu lange Zehen / zu niedrige Trachten
    → Der Sprunggelenksapparat kompensiert, oft über Jahre.

4. Mineralstoffmangel

Ungleichgewichte im Knochenstoffwechsel können die Gelenkstabilität beeinträchtigen.

5. Genetik

Einige Pferdetypen haben von Natur aus eine höhere Neigung zu Spat – besonders Pferde mit viel Schub und Aktivität aus der Hinterhand.

3. Symptome – wie du Spat erkennst

Spat zeigt sich oft „wellensförmig“. Manche Tage sind gut, andere sehr schwierig.

Typisch ist:

✔ Lahmheit beim Anlaufen

Nach Ruhephasen sind die ersten Schritte oft schmerzhaft.
Nach einigen Minuten bessert sich das Bild manchmal – typisch für Spat im frühen Stadium.

✔ verkürzte Tritte

Das Pferd „kommt hinten nicht richtig durch“.

✔ steife Hinterhand

Viele Pferde wirken, als liefen sie mit angezogener Handbremse.

✔ Schleifen der Zehen

→ Abgeriebene Hufspitzen oder Hufeisen sind ein wichtiger Hinweis.

✔ Schwierigkeiten beim Aufstehen

Besonders nach dem Wälzen oder längerem Liegen.

✔ Schwellungen oder Verdickungen

Meist an der Innenseite des Sprunggelenks.

✔ „Schlingern“ der Hinterbeine

Das Bein wird leicht nach außen oder innen versetzt.

Expertenzitat – Thomas Gnadl

„Viele Spat-Pferde zeigen ihre Probleme nicht im Galopp, sondern in den ersten Schritten nach der Pause. Wer sein Pferd genau beobachtet, erkennt diese feinen Signale früh und kann Training & Alltag schonend anpassen.“
Thomas Gnadl, FEI Permitted Equine Therapist / Equine Sports Therapy

4. Drei typische Spat-Stadien

Laut Fachtierärzten unterscheidet man:

1. Geringgradiger Spat

→ leichte Veränderungen, kaum Lahmheit

2. Mittelgradiger Spat

→ deutliche Lahmheit, Schmerzen, Auffälligkeiten beim Bewegungsbeginn

3. Hochgradiger Spat

→ Gelenk ist fast oder vollständig versteift
→ Pferde laufen wieder besser (weil kein Reibungs-Schmerz mehr vorhanden ist)

5. Wie Tierärzte Spat diagnostizieren

Die Diagnose erfolgt über:

1. Klinische Untersuchung

  • Beugeprobe
  • Palpation des Sprunggelenks
  • Bewegungsanalyse

2. Röntgenbilder

→ zeigen Umbauprozesse, Verengungen, Exostosen

3. Ultraschall

→ zum Ausschluss anderer Ursachen

4. Ganganalyse & Hufbalance

→ Zusammenhänge zwischen Hufstellung & Gelenkbelastung

Eine frühzeitige Diagnose erleichtert den Alltag enorm.

6. Was du im Alltag für dein Spat-Pferd tun kannst

Spat ist nicht heilbar, aber gut managbar. Ziel ist es, Schmerzen zu reduzieren, Beweglichkeit zu erhalten und Entzündungsprozesse im Rahmen des Mögliches zu begleiten.

1. Viel Schritt

Schritt fördert Durchblutung & Gelenkschmierung.

2. Gleichmäßige Belastung

Regelmäßige Bewegung ist besser als einzelne intensive Trainingstage.

3. Keine schweren Böden

→ tiefer Sand und Morast vermeiden.

4. Muskeln stärken

Eine starke Hinterhand entlastet das Gelenk.

5. Hufpflege

Regelmäßige, ausgeglichene Hufbalance ist entscheidend.

6. Wärme & Kälte bewusst einsetzen

  • Wärme für verspannte Muskulatur
  • Kühlung nach stärkerer Belastung

7. Fütterungsbegleitende Unterstützung

Ergänzungsfuttermittel können Spat nicht behandeln, aber das gesamte Bewegungssystem begleiten, indem sie:

  • Muskulatur unterstützen
  • Stoffwechsel entlasten
  • Regeneration begleiten
  • Stress reduzieren

Passend aus dem AHIPOS Sortiment:

AHIPOS Body Builder

→ begleitet muskulären Aufbau, wichtig zur Entlastung der Gelenke

AHIPOS Coolness

→ kann Pferden helfen, entspannter zu bleiben – besonders wichtig bei schmerzbedingtem Stress

AHIPOS Vitamin E Plus

→ fütterungsbegleitende Unterstützung für Muskulatur & Stoffwechsel

AHIPOS Elektrolyt

→ unterstützt den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt, besonders bei vermehrter Belastung

Alle unsere Produkte sind als Ergänzungsfuttermittel zur täglichen Fütterung gedacht und ersetzen keinen Behandlung vom Tierarzt. 

Unser Fazit

Spat ist eine chronische, aber gut beeinflussbare Erkrankung.
Mit gezieltem Training, aufmerksamer Beobachtung, guter Hufpflege und einem ruhigen, stabilen Management können viele Pferde trotz Spat ein aktives, angenehmes Leben führen.

Ein starkes, gleichmäßig trainiertes Pferd mit guter Muskulatur kommt oft erstaunlich gut zurecht – und dafür kannst du mit der richtigen Fütterung und Routine viel beitragen.

FAQ – Spat beim Pferd

1. Ist Spat heilbar?
Nein, aber viele Pferde können gut damit leben.

2. Warum läuft das Pferd nach einigen Minuten besser?
Weil das Gelenk „warm“ wird – Durchblutung & Gelenkflüssigkeit verbessern sich.

3. Welche Pferde sind besonders gefährdet?
Pferde mit viel Schub, intensiver Arbeit, schlechter Hufbalance oder genetischer Neigung.

4. Welche Böden sind problematisch?
Tiefe, schwere, unebene oder rutschige Untergründe.

5. Welche Ergänzungen können unterstützen?
Body Builder, Coolness, Vitamin E Plus, Elektrolyt – als Ergänzung zur Fütterung.

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