Gallen beim Pferd – was wirklich hilft und wann es kritisch wird
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Wenn Schwellungen am Bein plötzlich auftauchen
Gallen können harmlos wirken – kleine runde Beulen an Fessel-, Sprung- oder Karpalgelenk.
Aber viele Pferdebesitzer kennen Situationen wie:
„Er kam aus der Box und hatte plötzlich eine Beule am Fesselgelenk.“
„Die Galle war weich – aber zwei Wochen später war sie plötzlich warm.“
„Der Tierarzt meinte, es sei nur ein Schönheitsfehler. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gefühl.“
Auch unsere Experten beobachten immer häufiger:
„Viele Gallen sind unproblematisch – aber jede Galle zeigt, dass im Gelenk etwas nicht optimal läuft. Wichtig ist, Hinsehen statt Wegschauen.“
Damit du einschätzen kannst, ob du abwarten kannst – oder handeln musst – findest du hier eine klare, verständliche Anleitung.
Was sind Gallen beim Pferd?
Gallen sind beulenartige Verdickungen an:
- Gelenkkapseln
- Sehnenscheiden
- Schleimbeuteln
Man unterscheidet:
| Art der Galle | Eigenschaften |
|---|---|
| Weiche Gallen | flexibel, verschiebbar, meist schmerzfrei, oft kosmetisch |
| Harte Gallen | fester, häufig entzündlich oder knöchern, können lahm machen |
| Angeborene Gallen | bleiben oft lebenslang, meist unkritisch |
| Erworbene Gallen | Signal für Belastung, Reizung oder Verletzung |
Wichtig:
👉 Jede Galle zeigt, dass im Gelenk etwas gereizt ist.
Auch wenn viele harmlos sind, lohnt sich immer ein genauer Blick.
Wie entstehen Gallen? – Ursachen im Überblick
Eine Galle entsteht, wenn die Synovialmembran (Schleimhaut) in Gelenken oder Sehnenscheiden zu viel Gelenkflüssigkeit (Synovia) bildet.
Der Grund:
👉 Mechanische Reizung → Entzündung → vermehrte Flüssigkeitsproduktion
Typische Ursachen von Gallen
| Ursache | Beschreibung |
|---|---|
| Mechanische Überlastung | zu frühes Anreiten, unzureichendes Warmreiten, zu harte Arbeit |
| **Gelenkmäuse („Chips“) ** | kleine Knochenfragmente reizen die Gelenkschleimhaut |
| Fehlstellen der Hufe oder Gliedmaßen | falsche Lastverteilung → Überlastung |
| Falscher oder drückender Beschlag | Druckreiz → Gallenbildung |
| Druck von außen | Gamaschen, Bandagen, Stollen, zu dünne Einstreu |
| Trauma / Tritte | Prellungen oder Wunden an Schleimbeuteln |
| Fütterungsfehler | Eiweißüberschuss bei jungen Pferden → zu schneller Wachstumsschub |
| Bewegungsmangel | Lymphstau fördert Schwellungen |
| Alter / Arthrose | Gelenkverschleiß führt zu chronischen Gallen |
Typische Arten von Gallen – und was sie bedeuten
| Galle | Lage | Bedeutung |
|---|---|---|
| Fesselgalle | Fesselgelenk, Sehnenscheide | oft Überlastung, Chips oder Fehlstellung |
| Kreuzgalle | Sprunggelenk | häufig durch Chips oder frühen Trainingsbeginn |
| Stollbeule | Ellbogenhöcker | Druck durch Hufeisen im Liegen |
| Piephacke | Fersenhöcker | Verletzungen, Quetschungen, gelegentlich infiziert |
| Karpalgalle | Vorderfußwurzel | häufig durch Anschlagen beim Springen |
Symptome – woran erkennst du eine Galle?
- Rundliche Schwellung am Gelenk oder Knochenvorsprung
- Weich oder hart beim Druck
- In frühen Stadien oft kalt & schmerzfrei
- Bei entzündlichen Gallen: warm, empfindlich, Pferd lahmt
- Größenzunahme nach Belastung
- Bei Piephacke: manchmal eitrig, druckschmerzhaft
Manche Gallen können die Größe eines Kinderkopfes erreichen.
Wann wird eine Galle gefährlich?
Sofort Tierarzt nötig, wenn:
- die Galle warm oder heiß ist
- Lahmheit auftritt
- die Schwellung ruckartig größer wird
- eine Wunde in der Nähe ist → Infektionsgefahr
- das Pferd Schmerzen zeigt
- Fieber oder Kreislaufprobleme dazukommen
- Verdacht auf Chips besteht
Unkritisch:
- weiche, kalte Gallen ohne Lahmheit
- alte Gallen, die sich nicht verändern
Was tun bei Gallen? – Soforthilfe & erste Maßnahmen
✔ 1. Bewegung fördern
Bewegung verbessert den Lymphfluss und reduziert leichte Gallen.
✔ 2. Kühlen
Bei frischen oder warmen Gallen:
½–1 Stunde täglich kühlende Maßnahmen (z. B. Wasser, Cold Packs).
✔ 3. Druck vermeiden
Keine engen Bandagen, keine drückenden Gamaschen.
✔ 4. Hufpflege checken
Fehlstellungen und schlechte Hufbalance verstärken Gallen massiv.
✔ 5. Belastung reduzieren
Galopp und enge Wendungen vermeiden, bis klar ist, warum die Galle entstanden ist.
✔ 6. Bei harten oder großen Gallen → Tierarzt
Ultraschall oder Röntgen ist oft sinnvoll.
Unterstützende Fütterung – was begleitend helfen kann
Hier bitte sauber & rechtssicher:
Ergänzungsfuttermittel können eine normale Funktion von Gelenken, Sehnen und dem Immunsystem begleiten.
Bei Gallen haben sich besonders folgende Bereiche bewährt:
- Unterstützung des Immunsystems
- Stoffwechselentlastung
- fütterungsbegleitende Stabilisierung der Gelenke
Empfohlene Produkte (abwechselnde Auswahl):
Equinox Flexen Plus
Begleitend für Pferde, deren Gelenke unter hoher Belastung stehen oder bereits sensibel reagieren.
AHIPOS Sulfo Immun
Kann das Immunsystem in Phasen erhöhter Belastung unterstützen – sinnvoll bei entzündungsanfälligen Pferden.
EQUINOX Nonegus
Unterstützend für Pferde, die durch mechanische Belastung oder Alterungsprozesse sensible Gelenkstrukturen haben.
(Unsere Ergänzungsfuttermittel ersetzen keine tierärztliche Diagnose oder Therapie.)
Wie du Gallen vorbeugen kannst
✔ Regelmäßiges, ruhiges Warmreiten
Mindestens 20 Minuten Schritt & lockere Arbeit.
✔ Angemessene Bodenverhältnisse
Nicht zu tief, nicht zu hart.
✔ Stabile Muskulatur aufbauen
Gymnastizierung = weniger Gelenkstress.
✔ Richtige Hufbearbeitung
Fehlstellungen frühzeitig korrigieren.
✔ Gute Fütterung
Nicht zu eiweißreich, Mineralstoffversorgung sichern.
✔ Druckstellen vermeiden
Box gut einstreuen, Gamaschen nicht zu eng.
Fazit – Gallen sind ein Signal, kein Drama
Gallen sind in vielen Fällen harmlos – aber nie „nichts“.
Sie zeigen, dass im Gelenk oder in der Sehnenscheide etwas irritiert ist.
Mit:
- guter Beobachtung
- sinnvoller Belastungssteuerung
- gezielter Fütterungsbegleitung
- rechtzeitiger tierärztlicher Abklärung
kannst du deinem Pferd helfen, Schwellungen zu vermindern und langfristig gesund zu bleiben.