ESGUS vs. EGGUS: Die zwei Gesichter von Magengeschwüren

ESGUS vs. EGGUS: Die zwei Gesichter von Magengeschwüren

Die Diagnose, die Fragen aufwirft

Du hast die Diagnose erhalten: "Ihr Pferd hat Magengeschwüre." Der erste Schreck sitzt tief. Doch vielleicht hat Dein Tierarzt noch ein Kürzel hinzugefügt, das wie ein Zungenbrecher klingt: "Es ist vor allem ein EGGUS-Problem" oder "Wir sehen hier klassisches ESGUS".

Viele Pferdebesitzer nicken in diesem Moment höflich, verstehen aber nur Bahnhof. Ist Magengeschwür nicht gleich Magengeschwür?

Die klare Antwort lautet: Nein.

Der Magen Deines Pferdes ist ein faszinierendes, zweigeteiltes Organ. Was dem oberen Teil hilft, ist für den unteren Teil oft irrelevant – und umgekehrt. Das ist auch der Grund, warum manche Behandlungen oder Futterumstellungen nicht den gewünschten Erfolg bringen: Man behandelt zwar den Magen, aber vielleicht nicht die spezifische Zone, die das Problem hat.

Um Deinem Pferd wirklich zu helfen und Rückfälle dauerhaft zu vermeiden, musst Du verstehen, wie diese zwei Bereiche funktionieren, was sie krank macht und – das Wichtigste – was sie schützt. In diesem umfassenden Guide tauchen wir tief in die Anatomie ein und zeigen Dir, wie Du mit EQUINOX NONEGUS eine Doppelstrategie fährst, die beide Zonen abdeckt.

Anatomie-Exkurs: Ein Magen, zwei Welten

Stell Dir den Magen Deines Pferdes wie einen Sack vor, der innen mit zwei völlig unterschiedlichen Tapeten ausgekleidet ist.

  1. Der obere Teil (Pars nonglandularis):

    Dieser Bereich nimmt etwa ein Drittel des Magens ein. Er ist mit einer weißlichen, robusten Plattenepithel-Schleimhaut ausgekleidet – ähnlich wie Deine Speiseröhre oder Mundschleimhaut.

    • Das Problem: Diese Zone besitzt keine Drüsen und vor allem keinen eigenen Schutzmechanismus gegen Säure. Sie ist darauf ausgelegt, Futterbrei zu empfangen, aber nicht, in Säure zu baden.

  2. Der untere Teil (Pars glandularis):

    Das sind die unteren zwei Drittel. Hier ist die Schleimhaut rötlich, weich und drüsenhaltig. Hier wird rund um die Uhr Salzsäure produziert.

    • Der Schutz: Damit sich der Magen hier nicht selbst verdaut, produzieren spezielle Zellen ständig einen dicken Schutzschleim und Bicarbonat (Puffer).

Getrennt werden diese zwei Welten durch eine scharfe Grenzlinie, den Margo Plicatus. Genau hier und in den Bereichen darüber oder darunter entstehen die Probleme – aber aus völlig unterschiedlichen Gründen.

ESGUS: Das "Splash"-Syndrom (Plattenepithel)

Was ist das?

ESGUS steht für Equine Squamous Gastric Ulcer Syndrome. Es betrifft den weißen, oberen Teil des Magens. Es ist die häufigste Form bei Renn- und Sportpferden.

Die Ursache: Säure am falschen Ort

Da der obere Teil keinen eigenen Schutzfilm hat, ist er der Säure schutzlos ausgeliefert.

  • Futterpausen: Wenn der Magen leer ist, schwappt die Säure aus dem unteren "Sümpfchen" ungehindert nach oben an die ungeschützten Wände.

  • Bewegung (Gastric Splashing): Im Trab und Galopp drückt die Bauchmuskulatur den Magen zusammen. Die Säure wird wie in einem Schüttelbecher nach oben gegen die empfindliche Decke des Magens geschleudert.

  • Kraftfutter: Stärke wird im Magen zu flüchtigen Fettsäuren vergoren, was das chemische Milieu im oberen Teil zusätzlich aggressiv macht.

Deine Strategie gegen ESGUS:

Hier hilft vor allem Physik. Du musst verhindern, dass die Säure die Wand berührt. Das erreichst Du durch:

  1. Raufutter-Matte: Heu saugt die Säure auf und verhindert das Schwappen.

  2. Coating (Beschichtung): Du brauchst Inhaltsstoffe, die einen künstlichen Schutzfilm bilden, der sich über die weiße Schleimhaut legt.

EGGUS: Das "Stress"-Syndrom (Drüsenschleimhaut)

Was ist das?

EGGUS steht für Equine Glandular Gastric Ulcer Syndrome. Es betrifft den unteren, drüsenhaltigen Teil, oft in der Nähe des Ausgangs (Pylorus). Diese Form ist tückischer, schmerzhafter und oft schwieriger zu behandeln.

Die Ursache: Wenn der Schutzschild versagt

Hier ist Säure eigentlich kein Problem – die Schleimhaut ist an sie gewöhnt. Das Problem entsteht, wenn die körpereigene Abwehr zusammenbricht.

  • Stress & NSAIDs: Stress und Schmerzmittel (wie Phenylbutazon) hemmen die Produktion von Prostaglandinen. Diese Hormon-ähnlichen Stoffe sind aber nötig, um die Durchblutung der Magenwand zu sichern und den schützenden Schleim zu produzieren.

  • Zusammenbruch: Fehlt die Durchblutung oder der Schleim, beginnt die normale Magensäure plötzlich, die eigene Magenwand anzugreifen ("Selbstverdauung"). Auch Bakterien können hier eine Rolle spielen.

Deine Strategie gegen EGGUS:

Hier hilft reines Abpuffern wenig. Du musst die Schleimhautabwehr stärken und Entzündungen im Gewebe bekämpfen. Du brauchst Inhaltsstoffe, die die Durchblutung fördern, Entzündungen hemmen und die Schleimproduktion anregen.

Dualer Schutz

Viele Produkte auf dem Markt sind einfache Säurepuffer. Sie neutralisieren kurz die Säure (gut bei ESGUS), tun aber fast nichts für die gestresste Drüsenschleimhaut (EGGUS). Andere sind reine Kräutermischungen, die zwar beruhigen, aber keinen physikalischen Schutz bieten.

EQUINOX NONEGUS verfolgt einen wissenschaftlich fundierten Dual-Ansatz, der beide Zonen adressiert:

Zone 1: Schutz für das Plattenepithel (ESGUS-Prophylaxe)

Für den oberen Magenbereich nutzt das Produkt die Kraft des Coatings.

  • Redwood-Rinde & Pektine/Alginate: Diese quellen im sauren Milieu auf und bilden eine gelartige Masse. Diese legt sich physikalisch über die empfindliche weiße Schleimhaut.

  • Der "Floater"-Effekt: Zusammen mit den polaren Lipiden aus Haferöl schwimmt dieser Schutzfilm oben auf dem flüssigen Mageninhalt. Wenn Dein Pferd galoppiert und die Säure hochschwappt, prallt sie nicht gegen die nackte Magenwand, sondern gegen diesen neutralen Schutzfilm. Das verhindert das "Verätzen" durch Splashing.

Zone 2: Regeneration für die Drüsenschleimhaut (EGGUS-Hilfe)

Für den unteren, stressanfälligen Bereich setzt EQUINOX NONEGUS auf zelluläre Stärkung und Entzündungshemmung.

  • Süßholzwurzel (DGL): Studien zeigen, dass DGL die Produktion von Mucin (Schleim) in den Drüsenzellen anregt und die Durchblutung der Schleimhaut fördert. Es stärkt also genau den Mechanismus, der bei EGGUS versagt.
  • Sanddorn & Vitamin E: Diese starken Antioxidantien bekämpfen die Entzündung tief im Gewebe der Drüsenschleimhaut. Sie unterbrechen die Entzündungskaskade (NF-κB), die durch Stress ausgelöst wurde.
  • L-Glutamin: Liefert die Energie, damit sich die Zellen im Drüsenbereich schnell teilen und Lücken schließen können.

Der entscheidende Vorteil für Dich:

Du musst nicht wissen, welche Art von Geschwür Dein Pferd gerade entwickelt – oder ob es eine Mischform ist (was oft vorkommt). Mit EQUINOX NONEGUS deckst Du beide Risikobereiche ab. Du legst einen "Regenmantel" über den oberen Teil und stärkst das "Immunsystem" des unteren Teils.

Management-Tipps: Was Du zusätzlich tun kannst

Neben der gezielten Supplementierung kannst Du durch Dein Management viel steuern. Hier unterscheiden sich die Maßnahmen nämlich auch:

Bei ESGUS-Neigung (Der "Hunger-Typ"):

  • Vermeide Fresspausen länger als 4 Stunden.
  • Füttere immer Heu VOR dem Kraftfutter (das bildet ein Polster).
  • Reduziere Stärke und Zucker auf ein Minimum.
  • Füttere EQUINOX NONEGUS ca. 30 Minuten vor dem Reiten, um das "Splashing" abzufangen.

Bei EGGUS-Neigung (Der "Stress-Typ"):

  • Hier ist Stressreduktion das A und O. Überprüfe die Herdenkonstellation und den Boxennachbarn.
  • Gönne dem Pferd mindestens 2-3 Ruhetage pro Woche, wenn es akut betroffen ist.
  • Achte penibel auf Schmerzmanagement (wenn NSAIDs nötig sind, immer mit Magenschutz begleiten!).
  • Ölhaltige Rationen (wie durch das enthaltene Haferöl) sind hier besonders wertvoll, da sie entzündungshemmende Prostaglandine fördern können.

Wichtiger Hinweis (Disclaimer)

EQUINOX NONEGUS ist ein Ergänzungsfuttermittel zur Unterstützung der physiologischen Magenfunktion. Es ist kein Arzneimittel.

Die Unterscheidung zwischen ESGUS und EGGUS und deren sichere Diagnose kann nur ein Tierarzt mittels Gastroskopie vornehmen. Symptome können sich überschneiden. Unsere Produkte dienen der ernährungsphysiologischen Begleitung und Prophylaxe, ersetzen aber keine tierärztliche Therapie, insbesondere bei akuten, blutenden Geschwüren.

Unser Fazit: Wissen ist der beste Magenschutz

Wenn Du den Unterschied zwischen dem "Säure-Problem" oben und dem "Schutz-Problem" unten verstanden hast, siehst Du die Fütterung Deines Pferdes mit anderen Augen. Du verstehst, warum ein einfacher Säurepuffer oft zu kurz greift.

Ein Pferdemagen ist ein komplexes System, das auf Balance angewiesen ist. Mit EQUINOX NONEGUS gibst Du dem Körper genau die Werkzeuge an die Hand, die er braucht, um diese Balance in beiden Zonen zu halten – egal ob im harten Training oder in stressigen Phasen. Schütze nicht nur den halben Magen, schütze das ganze Pferd.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Frage Antwort
Mein Pferd hat EGGUS, aber kein ESGUS. Hilft das Produkt trotzdem? Ja, absolut. Gerade bei EGGUS (Drüsenschleimhaut) ist die entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Wirkung von Sanddorn, Haferöl und DGL entscheidend. Das Produkt wirkt nicht nur oberflächlich, sondern zellulär.
Kann man ESGUS und EGGUS gleichzeitig haben? Leider ja. Dies kommt sogar häufig vor, besonders bei Sportpferden, die sowohl Fütterungsfehlern (zu viel Kraftfutter) als auch Trainingsstress ausgesetzt sind. Hier ist der duale Ansatz von EQUINOX NONEGUS besonders wertvoll.
Warum ist EGGUS oft schwerer zu heilen? Die Drüsenschleimhaut steht ständig unter Säureeinfluss und ist oft bakteriell besiedelt. Zudem heilen EGGUS-Läsionen oft langsamer ab, weil sie tiefer ins Gewebe reichen ("Krater"). Die Unterstützung der Regeneration (Säule 1) braucht hier Zeit und Geduld.
Reicht Omeprazol nicht für beide Arten? Omeprazol unterdrückt die Säure. Das hilft bei ESGUS extrem gut, da die Säure wegfällt. Bei EGGUS sind die Heilungsraten mit Omeprazol allein oft enttäuschend (nur ca. 25-50%), da hier das Problem oft nicht die Säuremenge, sondern die defekte Schleimhautabwehr ist. Experten empfehlen daher bei EGGUS oft eine Begleittherapie mit Schleimhaut-Schützern (Sucralfat, Pektine, DGL) – genau das, was EQUINOX NONEGUS liefert.
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