Zwerchfellbruch beim Pferd: Symptome, Ursachen & sichere Diagnostik
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Zwerchfellbruch beim Pferd – Symptome, Ursachen und warum schnelles Handeln entscheidend ist
Das Zwerchfell ist einer der wichtigsten Muskeln im Pferdekörper – ohne seine Bewegung wäre Atmung kaum möglich. Reißt dieser Muskel, können Bauchorgane in den Brustraum gelangen, die Lunge wird verdrängt und lebensbedrohliche Situationen entstehen.
Auch wenn Zwerchfellrisse beim Pferd selten sind, ist das Wissen darüber wichtig. Denn die Symptome wirken oft wie Kolik oder Atemnot – und genau hier wird wertvolle Zeit verloren.
Mit diesem Artikel bekommst du einen klaren Überblick:
- wie das Zwerchfell funktioniert
- wodurch ein Zwerchfellbruch entstehen kann
- welche Warnsignale typisch sind
- wie die Diagnose gestellt wird
- wie du als Pferdebesitzer reagieren solltest
1. Warum das Zwerchfell so wichtig ist
Das Zwerchfell trennt Brustraum und Bauchraum und sorgt dafür, dass:
- die Lunge sich ausdehnen kann
- Atmung rhythmisch möglich ist
- Organe in Bauch- und Brusthöhle stabil bleiben
- Druckverhältnisse im Körper konstant bleiben
Beim Einatmen zieht sich der Muskel zusammen → Brustkorb weitet sich → die Lunge füllt sich mit Luft.
Beim Ausatmen entspannt das Zwerchfell → Luft strömt wieder aus.
Es ist also nicht nur ein Muskel – sondern ein zentraler Atemmotor.
2. Wie ein Zwerchfellbruch entsteht
Das Zwerchfell ist nicht überall gleich stark. Besonders im Bereich zwischen Lendenwirbelsäule und Rippenbogen ist die Wand dünner und besteht überwiegend aus Bindegewebe. Genau hier entstehen die meisten Risse.
Ursachen für erworbene Zwerchfellrisse
- Stürze
- Tritte oder Zusammenstöße
- Rippenbrüche
- Geburt bei Stuten (durch starke Bauchpresse)
- Deckakt bei Hengsten (extreme Belastung)
- sehr intensive körperliche Anstrengung
In seltenen Fällen können Organe durch die Bruchstelle in die Brusthöhle rutschen und eingeklemmt werden – was zu starken Schmerzen führt.
Angeborene Ursachen
Extrem selten, aber möglich:
Wenn die Anlagen des Zwerchfells beim Fohlen im Mutterleib nicht vollständig zusammenwachsen.
3. Symptome eines Zwerchfellbruchs
Ein Zwerchfellriss zeigt Symptome, die sofort alarmieren sollten:
❗ Typische Warnsignale
- kolikähnliches Verhalten
- Schmerzen und Unruhe
- schnelle, flache Atmung
- Atemnot, Husten
- Leistungsabfall
- kalter Schweiß
- schwacher oder kaum fühlbarer Puls
- Schockzustand
Da Organe aus dem Bauchraum in die Brusthöhle rutschen können, entstehen Geräusche beim Abhören, die eigentlich nicht dorthin gehören – zum Beispiel Darmgeräusche im Brustraum.
Expertenzitat – Thomas Gnadl
„Wenn ein Pferd unter Atemnot leidet und gleichzeitig kolikartige Symptome zeigt, muss man sehr aufmerksam sein. Manche Verletzungen liegen im Verborgenen – aber ihr Risiko ist hoch. Je schneller reagiert wird, desto besser kann das Pferd stabilisiert werden.“
— Thomas Gnadl, FEI Permitted Equine Therapist / Equine Sports Therapy
4. Warum ein Zwerchfellbruch oft mit Kolik verwechselt wird
Die Symptome überschneiden sich:
- Schmerz
- Unruhe
- schnelle Atmung
- Kreislaufveränderungen
- Bauchspannung
Erst im OP-Saal oder während der Diagnostik wird der Riss häufig erkannt.
Darum ist ein Zwerchfellbruch immer ein Notfall.
5. Wie Tierärzte die Diagnose sichern
1. Klinische Untersuchung
Der Tierarzt hört die Lunge ab:
Wenn statt Atemgeräuschen gedämpfte Töne oder sogar Darmgeräusche hörbar sind, besteht ein starker Verdacht.
2. Perkussion (Abklopfen)
Gedämpfte Bereiche im Brustkorb deuten darauf hin, dass Gewebe oder Organe an ungewohnter Stelle liegen.
3. Rektale Untersuchung
Auffällig: weniger Organe im Bauchraum tastbar → Hinweis auf Verlagerung.
4. Bildgebende Diagnostik
- Ultraschall → wichtigste Untersuchungsmethode
- Röntgen von beiden Seiten → sichtbar, ob Organe im Brustraum sind
- Laparoskopie (Bauchspiegelung)
- Thorakoskopie (Brusthöhlenspiegelung)
Ultraschall hat sich als besonders aussagekräftig erwiesen.
6. Behandlung eines Zwerchfellbruchs
Ein Zwerchfellriss kann nicht von selbst heilen.
Oft bleibt nur die operative Versorgung in einer Klinik, abhängig von:
- Größe der Bruchstelle
- betroffenen Organen
- Allgemeinzustand des Pferdes
Nach der OP folgen:
- Überwachung
- Schonung
- kontrolliertes Aufbautraining
- Fütterungsmanagement
7. Was du im Alltag tun kannst – fütterungsbegleitend & unterstützend
Ergänzungsfuttermittel ersetzen bei einem Zwerchfellbruch nie tierärztliche Maßnahmen.
Sie können jedoch den Organismus begleiten, wenn der Körper durch Schmerz, Stress oder Operation belastet ist.
Passend aus dem AHIPOS Sortiment:
AHIPOS Sulfo Immun
→ kann den Körper in fordernden Phasen begleiten
AHIPOS Electrolyt
→ unterstützt den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt, wenn Atmung & Kreislauf belastet sind
AHIPOS Coolness
→ kann Pferde begleiten, die durch Schmerzen oder Stress angespannter sind
AHIPOS Digestiv Plus
→ hilfreich zur Unterstützung der Verdauung in Belastungsphasen
Als Ergänzung zur täglichen Fütterung gedacht – nicht als medizinische Maßnahme.
Unser Fazit
Ein Zwerchfellbruch ist selten, aber lebensbedrohlich – und die Symptome ähneln oft einer Kolik.
Darum ist es so wichtig, als Pferdebesitzer die Anzeichen ernst zu nehmen und schnell zu reagieren.
Mit guter Diagnostik, professioneller Versorgung und einer durchdachten Nachsorge kann ein Pferd wieder Stabilität finden.
Fütterungsbegleitende Ergänzungen können den Organismus zusätzlich unterstützen – sie sind nie Ersatz, aber eine sinnvolle Ergänzung des Managements.
FAQ – Zwerchfellbruch beim Pferd
1. Wie selten ist ein Zwerchfellbruch?
Sehr selten – tritt meist nach Trauma oder extremer Belastung auf.
2. Kann ein Pferd damit weiter fressen oder atmen?
Oft nur eingeschränkt, Atmung ist deutlich erschwert.
3. Ist ein Zwerchfellriss immer ein Notfall?
Ja, in jedem Fall.
4. Welche Diagnose ist am aussagekräftigsten?
Der Ultraschall – er zeigt Organe in der Brusthöhle zuverlässig.
5. Kann Fütterung unterstützen?
Ja, ergänzend – z. B. Sulfo Immun, Electrolyt, Coolness, Digestiv Plus (ohne medizinischen Anspruch).