Warzen beim Pferd – warum sie entstehen und wie du damit richtig umgehst
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Warzen sehen oft unschön aus, wachsen plötzlich und treten vor allem im Kopfbereich auf. Viele Pferdebesitzer erschrecken, wenn die kleinen Hautveränderungen sich vermehren oder ganze Gruppen bilden.
Doch die gute Nachricht: In den meisten Fällen sind Warzen beim Pferd harmlos, nicht schmerzhaft und verschwinden bei jungen Tieren oft von selbst.
Trotzdem lohnt es sich, die Ursachen zu kennen, die verschiedenen Formen zu unterscheiden und zu wissen, wann tierärztlicher Rat wichtig ist.
1. Was genau sind Warzen beim Pferd?
Warzen – medizinisch Verrucae – sind gutartige Hautwucherungen, die durch Viren entstehen.
Sie sitzen oft:
- rund um die Lippen
- an der Schnauze
- im Gesicht
- an den Ohren
- gelegentlich an der Gurt- oder Sattellage
- selten an den Genitalien
In den meisten Fällen verursachen sie keine Schmerzen und nur selten Juckreiz.
Problematisch werden sie erst, wenn:
- sie aufreißen
- sie bluten
- sie an Trense, Halfter oder Sattel scheuern
- sie stark wachsen
2. Warum Warzen beim Pferd entstehen
Auslöser ist das Equine Papillomavirus (EPV).
Es gelangt durch winzige Hautrisse oder Kratzer in den Körper – ähnlich wie bei Warzen beim Menschen.
Das Virus ist:
- im Stall überall vorhanden
- stabil in der Umwelt
- besonders langlebig bei kühlen Temperaturen
(Beobachtungen zeigen bis zu 63 Tage Überlebensfähigkeit bei 4–8 °C)
Wer besonders betroffen ist?
➡️ Jungpferde – ihre Immunabwehr ist noch in der Entwicklung.
➡️ Pferde mit kleinen Hautverletzungen.
➡️ Tiere, die engen Kontakt zu vielen Artgenossen haben.
➡️ Pferde mit sensibler oder geschwächter Hautbarriere.
3. Warum nicht jede Warze gleich ist
Es gibt mehrere Formen:
1. Juvenile Papillomatose
→ klassische „Fohlenwarzen“
→ häufig im Gesicht
→ verschwinden meist von selbst, sobald das Immunsystem reifer ist
2. Fibropapillomatose
→ sitzt tiefer im Bindegewebe
→ kann recht groß werden
→ selten, aber chirurgisch anspruchsvoller
3. Aurales Plaque
→ weiße, schuppige Flecken im Ohr
→ optisch auffällig, aber meist unproblematisch
→ häufig mit EPV in Verbindung gebracht
4. Penispapillome / Genitalform
→ extrem selten
→ Zusammenhang wissenschaftlich nicht abschließend geklärt
5. Equine Sarkoide
Warzenähnlich, aber nicht dasselbe.
Sie werden mit mutierten bovinen Papillomaviren (BPV) in Verbindung gebracht und sind komplexer zu behandeln.
4. Wie Pferde sich anstecken
Das Virus findet sich:
- auf Putzzeug
- auf Trögen
- in Stallwänden
- am Halfter
- auf der Weide
- in Gemeinschaftsbereichen
Ansteckung erfolgt durch:
- Schnupperkontakt
- Scheuern
- kleinste Hautverletzungen
- gemeinsames Equipment
- virenkontaminierte Oberflächen
EPV ist nicht gefährlich – aber hartnäckig.
5. Symptome – woran du Warzen erkennst
- kleine, knubbelige Hauterhebungen
- blumenkohlartige Oberfläche
- oft in Gruppen
- hautfarbig, grau oder weißlich
- meist schmerzlos
- selten: Blutung oder Rissbildung
Wenn Warzen ungünstig sitzen (z. B. im Ohr, an der Sattellage), kann es zu Reibung oder Scheuern kommen.
Expertenzitat – Thomas Gnadl
„Warzen sehen oft schlimmer aus, als sie sind. Wichtig ist, Ruhe zu bewahren und die Haut des Pferdes bestmöglich zu unterstützen. Ein starkes Immunsystem kann hier im Hintergrund viel Arbeit leisten.“
— Thomas Gnadl, FEI Permitted Equine Therapist / Equine Sports Therapy
6. Wie Warzen verlaufen – und warum Geduld sich lohnt
Bei Jungpferden verschwinden Warzen fast immer spontan, sobald das Immunsystem reift.
Manchmal dauert es Wochen, manchmal Monate.
Bei erwachsenen Pferden:
- bleiben sie teils länger
- treten seltener neu auf
- laufen häufig milder ab
Wichtig:
Nicht zupfen, nicht abschneiden, nicht reizen. Das verteilt Virusmaterial weiter.
7. Wann ein Tierarzt gefragt ist
Tierärztliche Untersuchung ist sinnvoll, wenn:
- die Warzen bluten
- sie sich schnell vergrößern
- sie in Sattellage/Trensenbereich liegen
- das Pferd Schmerzen zeigt
- Verdacht auf Sarkoid besteht
- die Warzen tief im Gewebe sitzen (Fibropapillome)
Gerade bei Verdacht auf equine Sarkoide ist professionelle Abklärung Pflicht.
8. Was du selbst tun kannst – fütterungsbegleitende Unterstützung
Warzen werden nicht durch Futter oder Ergänzungen geheilt, aber du kannst dem Körper deines Pferdes helfen, insgesamt in einer besseren Balance zu bleiben.
Fokus im Alltag:
- Hautbarriere schützen
- Immunsystem unterstützen
- Stress reduzieren
- Vitamin- und Mineralstoffversorgung sicherstellen
Fütterungsbegleitende AHIPOS-Produkte können hier sinnvoll Teil des Managements sein:
AHIPOS Sulfo Immun
→ kann den Körper begleiten, wenn das Immunsystem mehr gefordert ist
AHIPOS Fell & Huf Plus
→ unterstützt Haut & Fell fütterungsseitig
AHIPOS Digestiv Plus
→ Darm & Immunsystem sind eng verbunden – stabile Verdauung entlastet den Gesamtorganismus
AHIPOS Coolness
→ kann Pferden helfen, innere Balance zu halten, wenn Stress die Haut belastet
Als Ergänzung zur täglichen Fütterung gedacht – nicht als medizinische Maßnahme.
Unser Fazit
Warzen beim Pferd sind meist harmlos, sehen aber unschön aus und können gelegentlich stören. Die Ursache ist ein Virus, das besonders Jungpferde betrifft. Mit guter Hautpflege, sauberem Equipment, einem starken Immunsystem und Geduld lassen sich die meisten Fälle gut managen.
Wichtig ist, zwischen Warzen und ernsthaften Hautveränderungen zu unterscheiden – bei Unsicherheit hilft immer der Tierarzt.
FAQ – Warzen beim Pferd
1. Sind Warzen beim Pferd ansteckend?
Ja, das Virus überträgt sich leicht im Stall.
2. Können Warzen von allein verschwinden?
Bei Jungpferden fast immer.
3. Sind Warzen schmerzhaft?
Meist nicht, außer sie reißen auf oder scheuern.
4. Können Ergänzungsfuttermittel helfen?
Sie können das Immunsystem begleiten, aber Warzen nicht entfernen.
5. Wie verhindere ich Ausbreitung?
Hygiene, getrennte Putzsachen, nicht zupfen, Haut pflegen.