
Warum Stress und Infekte für Pferde besonders belastend sind
Pferde sind Fluchttiere und reagieren oft sehr sensibel auf Stress – sei es durch wechselnde Herdenkonstellationen, Umzüge in einen neuen Stall oder intensive Trainings- und Turniereinsätze. Dauerhafter Stress kann sich allerdings negativ auf das Immunsystem auswirken und macht dein Pferd anfälliger für Infektionen. Häufige Erkältungen, Leistungsabfall oder Verdauungsprobleme können die Folge sein. Zum Glück kannst du mit einer angepassten Fütterung dazu beitragen, dass dein Pferd besser mit Stresssituationen umgeht und sein Immunsystem gestärkt wird.
Fütterung als Schlüssel zu Widerstandskraft und Gelassenheit
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Bedarfsgerechte Nährstoffversorgung
- Hochwertiges Grundfutter: Achte auf beste Heuqualität und eine ausgewogene Mineralstoffversorgung. Gutes Raufutter bildet die Basis für einen stabilen Magen-Darm-Trakt – und ein gesunder Darm ist essenziell für ein starkes Immunsystem.
- Proteine und Spurenelemente: Gerade bei stressanfälligen oder leistungsschwachen Pferden sind qualitativ hochwertige Eiweiße und ausreichende Mengen an Zink, Kupfer und Selen wichtig. Diese Nährstoffe unterstützen Zellfunktionen und Abwehrmechanismen im Körper.
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Stressreduzierende Futterergänzungen
- Magnesium: Magnesium kann helfen, das Nervensystem zu beruhigen und die innere Ruhe deines Pferdes zu fördern.
- B-Vitamine: Sie tragen zu einem gesunden Stoffwechsel bei und können bei Stress schnell verbraucht sein. Ein Mangel zeigt sich oft in Nervosität oder Anspannung.
- Pflanzliche Ergänzungen: Natürliche Kräuter wie Kamille, Melisse oder Fenchel können unterstützend wirken, indem sie das Nervensystem beruhigen und zugleich die Verdauung fördern.
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Gezielte Immunstärkung
- Vitamine A, C und E: Diese Vitamine wirken antioxidativ und können dem Körper helfen, freie Radikale abzufangen. Besonders in Phasen erhöhter Belastung lohnt es sich, auf eine ausreichende Zufuhr zu achten.
- Omega-3-Fettsäuren: Sie unterstützen entzündungshemmende Prozesse im Körper und können somit Infektionen vorbeugen oder deren Verlauf abmildern.
- Pro- und Präbiotika: Ein intaktes Darmmilieu ist die Basis für ein starkes Immunsystem. Durch Pro- und Präbiotika lässt sich die Darmflora gezielt aufbauen und stabilisieren.
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Ruhige Fressumgebung & Fütterungsroutine
- Feste Fütterungszeiten: Regelmäßigkeit gibt deinem Pferd Sicherheit. Eine gleichbleibende Routine beugt Stress vor und stabilisiert den Stoffwechsel.
- Genug Freilauf: Sorgen für Bewegung, idealerweise in der Herde. So kann dein Pferd in natürlichen sozialen Kontakten Stress besser abbauen.
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Langfristig denken – nicht nur im Ernstfall
- Früherkennung: Achte auf Anzeichen wie häufiges Gähnen, Zähneknirschen oder ein generelles Unwohlsein. Das könnte auf Stress oder anbahnende Infekte hindeuten.
- Gesamtpaket: Neben Fütterung spielen Haltung, Training und Gesundheitsvorsorge eine wichtige Rolle. Nur ein ganzheitliches Konzept führt zu nachhaltiger Widerstandskraft.
Fazit: Weniger Stress für mehr Gesundheit
Ein starkes Immunsystem und ein ausgeglichenes Nervenkostüm gehen bei deinem Pferd Hand in Hand. Mit einer hochwertigen Basisfütterung, gezielten Ergänzungen und stressreduzierenden Maßnahmen kannst du dafür sorgen, dass dein Vierbeiner in Belastungssituationen widerstandsfähig bleibt. Kurzfristige Zwischenlösungen können zwar helfen, doch entscheidend ist ein ganzheitlicher Ansatz: Eine artgerechte Haltung, regelmäßige Gesundheitschecks und eine vorausschauende Fütterung bilden das Fundament für ein zufriedenes und gesundes Pferd.
FAQ
1. Wie erkenne ich, ob mein Pferd an Stress leidet?
Anzeichen können Unruhe, Nervosität, vermehrtes Gähnen oder ein plötzlicher Leistungsabfall sein. Auch häufige Infekte oder Magen-Darm-Probleme sind oft Warnsignale.
2. Kann ich meinem Pferd zu viele Futterzusätze geben?
Ja, denn ein Übermaß an Zusätzen kann das Gleichgewicht im Körper stören und zu Problemen führen. Lass dich am besten von einem Futterberater oder Tierarzt begleiten, um Bedarfe korrekt zu ermitteln.
3. Wie lange dauert es, bis eine Futterumstellung Wirkung zeigt?
Meist benötigt der Körper einige Wochen, um sich an neue Nährstoffverhältnisse zu gewöhnen. Erste positive Effekte lassen sich oft nach zwei bis vier Wochen beobachten.
4. Welche Rolle spielt die Stallhaltung bei Stress?
Eine ruhige Stallumgebung, gute Luftqualität und ausreichend Sozialkontakt zu Artgenossen sind essentiell. Eine stressige, laute oder beengte Haltung kann das beste Fütterungsmanagement zunichtemachen.
5. Kann ein gestärktes Immunsystem Infektionen vollständig verhindern?
Ein stabiles Immunsystem senkt das Risiko für Infektionen und hilft dem Pferd, schneller zu genesen. Allerdings können manche Erreger oder Stresssituationen auch ein starkes Pferd an seine Grenzen bringen. Mit einer ausgewogenen Fütterung und guter Haltung hast du jedoch beste Voraussetzungen geschaffen.