Nasennebenhöhlenentzündung beim Pferd – Ursachen, Symptome & was wirklich hilft

Nasennebenhöhlenentzündung beim Pferd – Ursachen, Symptome & was wirklich hilft

Wenn aus einer verstopften Nase ein ernstes Problem wird

Viele Pferdebesitzer kennen es: Das Pferd hat einseitigen Nasenausfluss, schlägt plötzlich mit dem Kopf oder wirkt unwillig an der Hand. Oft wird zuerst an Erkältung oder Pollen gedacht – doch in vielen Fällen steckt etwas ganz anderes dahinter: eine Entzündung der Nasennebenhöhlen.

Reiterinnen berichten häufig:

„Es fing mit einem leichten Nasenausfluss an, aber irgendwann roch es richtig unangenehm.“
„Ich dachte zuerst an das Wetter – bis mein Pferd plötzlich nicht mehr richtig kauen wollte.“
„Er wurde im Training plötzlich unrittig und reagierte empfindlich am Kopf.““

Nasennebenhöhlenentzündungen gehören zu den Erkrankungen, bei denen eine gute Diagnostik entscheidend ist – denn viele Symptome wirken unspezifisch und werden anfangs leicht verwechselt.

Wissenswertes zu den Nasennebenhöhlen des Pferdes

Pferde besitzen sieben Nasennebenhöhlen (Sinus). Besonders häufig betroffen sind:

  • Kieferhöhle (Sinus maxillaris)
  • Stirnhöhle (Sinus frontalis)

Die Kieferhöhle ist zweigeteilt und über eine schmale Öffnung mit dem mittleren Nasengang verbunden. Genau diese engen Verbindungen sind der Grund, warum sich Sekrete wie Eiter schnell stauen können.

Ein wichtiger Punkt:

👉 Die Zahnwurzeln der oberen Backenzähne liegen direkt an der Kieferhöhle.

Entzündet sich ein Zahn, kann sich das Infektionsgeschehen direkt in die Nasennebenhöhlen ausbreiten. Das macht Sinusitis beim Pferd so besonders.

Warum Nasennebenhöhlen sich entzünden

Sinusitis kann primär oder sekundär entstehen:

Formen der Nasennebenhöhlenentzündung

Form Beschreibung Typische Auslöser
Primäre Sinusitis Entzündung entsteht im Sinus selbst Bakterien, Pilze, Erkältungsinfekte
Sekundäre Sinusitis Folge eines anderen Problems v. a. Zahnprobleme, Tumore, Nasenschleimhautentzündungen
Dentogene Sinusitis Zahn ist Ursprung der Entzündung Karies, Parodontitis, Zahnwurzelinfektionen, Zahnfrakturen

Dentogene Sinusitis – der häufigste Fall

Backenzähne (Molaren) der Pferde sind bis zu 10 cm lang.
Nur wenige Millimeter trennen Zahnwurzel und Nebenhöhle.

Entzündet sich die Wurzel z. B. durch:

  • Karies
  • Frakturen
  • Parodontitis
  • Überlastung durch schiefen Kauapparat

…kann die Entzündung sehr leicht in die Kieferhöhle „durchbrechen“.

Die Folgen:

  • stinkender Eiterausfluss
  • Schwellungen im Kieferbereich
  • Kopfschlagen
  • Unrittigkeit

Symptome – wie Pferde Sinusitis zeigen

Eine Nasennebenhöhlenentzündung ist oft schwer zu erkennen, da die Symptome unspezifisch beginnen.

Typische Symptome einer Sinusitis

Symptom Hinweis
einseitiger Nasenausfluss oft eitrig, übelriechend – typisch für dentogene Sinusitis
Kopfschlagen / Unrittigkeit Schmerzen oder Druckgefühl im Kopfbereich
vergrößerte Lymphknoten einseitig im Kieferbereich
Schwellungen / harte Beulen am Oberkiefer Hinweis auf fortgeschrittene Entzündung
verändertes Fressverhalten langsameres Kauen, Futter fällt aus dem Maul
Fieber bei bakteriellen Infektionen möglich
Atemgeräusche beim Traben / Reiten verengte Nasengänge

 

Warum eine gründliche Zahnkontrolle unverzichtbar ist

Eine Sinusitis beim Pferd ist ohne Zahnuntersuchung nicht sicher zu beurteilen.

Wichtige Diagnoseschritte:

  • Endoskopie der Nasengänge
  • Röntgen des Kopfes
  • ggf. CT zur Detaildarstellung
  • Maulhöhlenuntersuchung mit Maulgatter
  • Klopfschmerztest Kiefer
  • Beurteilung der Backenzahnreihe

In 80 % der Fälle ist die Ursache dental, aber erst eine gute Diagnostik zeigt das eindeutig.

Behandlung – was Tierärzte tun

Je nach Ursache umfasst die Therapie folgendes:

  • Antibiotische Behandlung (bei bakterieller Sinusitis)
  • Spülungen der Nebenhöhlen
  • Entfernung von Sekretansammlungen
  • Behandlung oder Extraktion des betroffenen Zahns
  • Behandlung von Pilzinfektionen
  • ggf. Operation (bei Tumoren oder starken Sekretstauungen)

Bei frühzeitiger Diagnose sind die Chancen gut – bei langer Dauer wird es oft kompliziert.

Wie Fütterung den Stoffwechsel und die Regeneration begleiten kann

Nach tierärztlicher Diagnose kann die Ernährung helfen, den Stoffwechsel und das Immunsystem zu entlasten neben EQUINOX Inhale einem natürlicher Sirup zur Förderung einer gesunden Lungenfunktion bei Pferden empfehlen wir: 

AHIPOS Digestiv Plus

Wenn Fressprobleme, reduziertes Kauen oder Verdauungsstress auftreten, kann Digestiv Plus den empfindlichen Stoffwechsel begleiten.

AHIPOS Sulfo Immun

Kann das Immunsystem in Phasen erhöhter Belastung unterstützen – z. B. bei längeren Infekten, Stallwechsel oder Wintermonaten.

Equinox Nonegus

Für Pferde, die durch Schmerzen, Stress oder Medikamente empfindlich im Magen reagieren, kann eine ausgeglichene Magenbalance unterstützend sein.

(Hinweis: Alle unsere Ergänzungsfuttermittel ersetzen keine tierärztliche Therapie.)

Was du selbst tun kannst – Management & Prävention

✔ Regelmäßige Zahnkontrollen (mind. 1× pro Jahr)

Bei jungen und älteren Pferden eher 2× pro Jahr.

✔ Veränderungen im Verhalten ernst nehmen

Unrittigkeit ist ein häufig unterschätzter Hinweis.

✔ Staubarme Haltung

Schimmel oder Sporen können Nebenhöhlenreizungen verstärken.

✔ Futterqualität prüfen

Schlechtes, muffiges oder altes Heu kann Beschwerden auslösen.

✔ Frühzeitig Abfluss unterstützen

Bewegung hilft, die natürlichen Sekrete besser abzuleiten.

Fazit – Sinusitis beim Pferd ist selten banal

Eine Nasennebenhöhlenentzündung ist kein einfacher „Schnupfen“, sondern oft die Folge eines tieferliegenden Problems – häufig der Zähne.
Deshalb gilt:

  • einseitiger Nasenausfluss ist immer ein Warnsignal
  • gründliche Zahn- und Kopfdiagnostik ist Pflicht
  • früh behandelte Sinusitis verläuft meist unkompliziert
  • fütterungsbegleitende Unterstützung kann den Organismus entlasten

Mit schneller Diagnostik, guter Zahnkontrolle und aufmerksamem Management lassen sich viele Sinusitis-Fälle früh erkennen – und das Pferd kommt oft gut durch die Genesungsphase.

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