Würmer beim Pferd erkennen: Symptome, Diagnose & moderne Entwurmung

Würmer beim Pferd erkennen: Symptome, Diagnose & moderne Entwurmung

Wenn plötzlich „irgendwas nicht stimmt“

Viele Pferdebesitzer kennen diesen Moment:

„Er frisst, aber nimmt trotzdem ab.“
„Sie scheuert ständig die Schweifrübe – aber die Haut sieht normal aus.“
„Mein Pferd wirkt matt, aber ohne erkennbare Ursache.“

Und einer der häufigsten Gedanken, bevor man andere Krankheiten prüft, ist:
„Hat mein Pferd vielleicht Würmer?“

Auch Thomas sagt dazu:

„Viele unterschätzen Würmer – und genauso viele überschätzen sie. Entscheidend ist, wann Symptome wirklich kritisch werden und wie sauber das Entwurmungsmanagement des Stalls ist.“

Würmer sind alltäglich, aber nicht immer gefährlich. Entscheidend ist: Befallshöhe + Art + Immunlage.

Was sind Würmer beim Pferd?

Würmer sind Endoparasiten, die sich im Pferdekörper ansiedeln – meist im Verdauungstrakt, manchmal aber auch in Leber oder Lunge. Ein geringer Befall ist normal, ein starker kann lebensbedrohlich sein.

Wichtig:
Nicht jedes Pferd mit Würmern zeigt Symptome. Viele zeigen erst sehr spät Auffälligkeiten.

Welche Wurmarten befallen Pferde?

Es gibt zahlreiche Arten – doch für unsere Pferde sind besonders folgende relevant:

Die wichtigsten Wurmarten im Überblick

Wurmart Wo sie leben Typische Symptome
Kleine Strongyliden Dickdarm Durchfall, Abmagerung, Leistungseinbruch
Große Strongyliden wandern durch Gefäße & Organe Koliken, Thrombosen, Organschäden
Spulwürmer Dünndarm (v. a. Fohlen) Husten, Kolik, Wurmbauch
Bandwürmer Ileozökalklappe Kolik, schlechter Futterzustand
Pfriemenschwänze Enddarm Schweifscheuern, Unruhe
Leberegel Leber Leistungsabfall, Abmagerung
Lungenwürmer Lunge Husten, schlechte Kondition

Würmer beim Pferd erkennen – typische Symptome

Eine Wurminfektion äußert sich je nach Befall anders.

Häufige Symptome bei starkem Wurmbefall

  • mattes oder apathisches Verhalten
  • abwechselnder Appetit
  • Abmagerung trotz Fressen
  • struppiges Fell
  • wiederkehrende Koliken
  • Durchfall oder Kotwasser
  • „Wurmbauch“
  • Husten (v. a. bei Spulwürmern)
  • Schweifscheuern (Pfriemenschwänze)

Besonders gefährdet:

  • Fohlen
  • Jungpferde
  • Senioren
  • Pferde mit schwachem Immunsystem

Thomas Gnadl beobachtet häufig:

„Viele Besitzer denken erst an Futter oder Training – aber nicht an Parasiten. Gerade latente Infektionen bremsen Pferde enorm aus.“

Wie stellt man Würmer über Kotproben fest?

Eine sichere Entwurmungsstrategie basiert nicht auf blinden Wurmkuren, sondern auf:

Selektiver Entwurmung + Bestandsdiagnose

Warum Kotproben der gesamte Herde sinnvoll sind

  • Parasiten breiten sich immer über die Herde aus
  • Einzelproben ohne Herdenbetrachtung sind wenig aussagekräftig
  • nur so erkennt man Hoch-, Mittel- und Niedrigausscheider

Was Kotproben zeigen können

  • Art der Parasiten
  • Eizahl pro Gramm (EPG)
  • Welche Pferde Entwurmung wirklich brauchen
  • Effektivität der letzten Wurmkur
  • Resistenzanzeichen

Was Kotproben NICHT zeigen können

  • versteckte Larvenstadien
  • Wanderparasiten
  • Strongyliden-Larven in der Darmwand

Deshalb braucht es oft:

  • Wiederholung nach 8–12 Wochen
  • ggf. Ergänzung über Blutwerte (z. B. Leberwerte bei Leberegelverdacht)
  • Beobachtung der Herde

Wie oft sollte man entwurmen?

Hier scheiden sich die Geister – aber Experten sind sich einig:

Blinde Wurmkur alle 8–12 Wochen ist überholt.

Warum?

  • führt zu Resistenzen
  • belastet Darmflora unnötig
  • widerspricht moderner Parasitenkontrolle

Empfohlen wird: Selektive Entwurmung

Pferdetyp Empfehlung
Hoch-Ausscheider 2–4× jährlich
Mittel-Ausscheider 1–2× jährlich
Niedrig-Ausscheider ggf. 1× jährlich
Fohlen / Jungpferde Spezialprogramm (höheres Risiko)

Wann sollte man entwurmen – unabhängig von Kotproben?

  • Bandwurmbefall → spezielle Tests / saisonale Behandlung
  • Pfriemenschwänze → Klebestreifen-Test
  • starker klinischer Befund → sofortige Behandlung
  • Neuzugänge → Isolation + Kotprobe + ggf. gezielte Wurmkur

Was Pferde nach starkem Wurmbefall brauchen

Wurmbehandlungen können den Körper belasten: Verdauung, Darmwand, Immunsystem und Muskulatur brauchen danach oft Zeit zur Regeneration.

Viele Besitzer greifen hier ergänzend zu folgenden Produkten (kein Heilversprechen):

AHIPOS Digestiv Plus

Unterstützt den empfindlichen Verdauungstrakt nach Infektionen oder Entwurmungen.

AHIPOS Sulfo Immun

Kann begleitend eingesetzt werden, wenn das Immunsystem nach Parasiten- oder Medikamentenbelastung geschwächt ist.

AHIPOS Body Builder

Wird oft gewählt, wenn Pferde nach Wurmbefall Muskulatur verloren haben oder an Gewicht zulegen sollen.

Fazit – Würmer sind normal, aber Kontrolle ist Pflicht

Würmer gehören zur Natur jedes Pferdes – aber nicht jeder Befall ist gefährlich.
Gefährlich wird es, wenn:

  • zu viele Parasiten vorhanden sind
  • zu spät diagnostiziert wird
  • blinde Entwurmung resistent macht
  • Symptome erst spät erkannt werden

Mit einem guten Kotprobenmanagement, Herdenbetrachtung und gezielter Entwurmung lässt sich das Risiko massiv reduzieren.

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