Dopingfalle Hanf: Warum die FN vor CBD-Produkten im Sport warnt
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Es klingt nach dem perfekten Wundermittel: Ein paar Tropfen Öl ins Futter, und das schreckhafte, verspannte Pferd wird die Ruhe selbst. Cannabidiol (CBD), ein Wirkstoff aus der Hanfpflanze, boomt. Die Hersteller versprechen Entspannung, Entzündungshemmung und mehr Rittigkeit – und das alles „rein pflanzlich“.
Doch für Turnierreiter wurde dieser Trend schnell zum Albtraum. Seit 2019/2020 häufen sich die Warnungen der FN (Deutsche Reiterliche Vereinigung). Wer Hanfprodukte füttert, riskiert eine positive Medikationskontrolle – und damit eine Sperre. Doch warum ist das so, wenn Hanf doch legal zu kaufen ist?
Die Rechtslage: ADMR vs. Futtermittelrecht
Man muss streng unterscheiden zwischen dem, was man kaufen darf, und dem, was im Wettkampf im Pferd sein darf.
Die ADMR (Anti-Doping- und Medikamentenkontroll-Regeln) der FN sind hier eindeutig:
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Cannabinoide (dazu gehören CBD und THC) sind im Wettkampf verboten. Sie stehen auf der Liste der verbotenen Substanzen, da sie das zentrale Nervensystem beeinflussen (beruhigend oder schmerzlindernd).
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Es gibt für diese Stoffe keine Grenzwerte. Das heißt: „Null-Toleranz“. Wird auch nur ein Nanogramm im Blut oder Urin gefunden, ist der Reiter dran.
Die Falle: Das Versprechen „THC-frei“
Viele Hersteller werben damit, dass ihre CBD-Produkte „THC-frei“ seien (THC ist der berauschende Wirkstoff im Marihuana).
Das Problem ist jedoch technischer Natur: Hanf ist eine Pflanze. Bei der Extraktion von CBD ist es technisch extrem aufwendig und teuer, alle anderen Cannabinoide zu 100 % zu entfernen. Oft bleiben Spuren von THC oder anderen Cannabinoiden im Produkt zurück.
Diese Spuren sind so gering, dass sie das Pferd nicht "high" machen. Aber: Die Analysemethoden der Dopinglabore sind heute so fein (High-Tech-Massenspektrometrie), dass sie diese winzigen Spuren finden.
Die FN warnt deshalb explizit: "Wer Hanfprodukte füttert, trägt das volle Risiko." Es gibt keine Sicherheit, dass ein als "dopingfrei" beworbenes Hanfprodukt im Labor tatsächlich negativ getestet wird.
Hanföl vs. CBD-Öl: Ein wichtiger Unterschied
Nicht alles, wo Hanf draufsteht, ist gleich riskant.
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Hanföl (aus Hanfsamen):
Dieses Speiseöl wird aus den Samen der Nutzhanfpflanze gepresst. Es enthält von Natur aus kaum Cannabinoide, sondern ist ein Lieferant für Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren (gut für Haut & Fell).
Risiko: Gering, aber vorhanden. Wenn bei der Ernte Blüten oder Blätter in die Presse geraten, kann auch das Speiseöl kontaminiert sein. Die FN rät daher auch hier zur Vorsicht ("Karenzzeit empfohlen").
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CBD-Öl / -Pellets (aus Blüten/Blättern):
Hier wird gezielt der Wirkstoff extrahiert.
Risiko: Hoch! Diese Produkte sind im Turniersport tabu.
Die sichere Alternative: Nervenstärke durch Nährstoffe
Wer Turniere reitet, muss auf Hanf verzichten. Doch was tun, wenn das Pferd trotzdem „guckig“, nervös oder unkonzentriert ist?
Oft liegt die Ursache für Nervosität nicht im Charakter, sondern in einem Mangel an Nährstoffen, die das Nervensystem für die Reizverarbeitung braucht.
Hier kommen bewährte, ADMR-konforme Nährstoffe ins Spiel, wie sie beispielsweise in unserem AHIPOS Coolness (oder vergleichbaren Magnesium-Präparaten) enthalten sind.
1. Magnesium:
Es ist das „Salz der inneren Ruhe“. Magnesium dämpft die Erregbarkeit von Nerven und Muskeln. Ein Mangel führt dazu, dass Reize ungefiltert weitergeleitet werden – das Pferd reagiert überzogen auf Kleinigkeiten (das berühmte „Grasbüschel-Monster“).
2. Tryptophan:
Die essentielle Aminosäure L-Tryptophan ist die Vorstufe von Serotonin, dem „Glückshormon“. Ein ausgeglichener Serotonin-Spiegel sorgt für Gelassenheit und mentale Stabilität.
3. B-Vitamine:
Vitamin B1, B6 und B12 sind essentiell für die Regeneration der Nervenzellen ("Nervenkostüm"). Fehlen sie, wirkt das Pferd fahrig und unkonzentriert.
Coolness statt Cannabis: Warum ADMR-konform besser ist
Der Vorteil von Produkten, die auf diesen körpereigenen Bausteinen basieren (wie AHIPOS Coolness o.ä.), ist die Berechenbarkeit.
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Kein Doping-Risiko: Magnesium und B-Vitamine sind erlaubt (sofern keine beruhigenden Kräuter wie Baldrian beigemischt sind – hier immer auf die Karenzzeiten achten! Reines Magnesium/Tryptophan/Vitamin B ist im Wettkampf i.d.R. unkritisch).
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Ursachenbehebung: Während CBD oft nur das Symptom dämpft (sediert), füllt ein Nährstoffpräparat die leeren Speicher auf. Das Pferd wird nicht müde gemacht, sondern belastbarer. Es behält seine Leistung bei, verliert aber die unnötige Hektik.
Fazit
Der Hype um Hanf ist verständlich, aber für Sportreiter ein Spiel mit dem Feuer. Die Gefahr einer positiven Dopingprobe ist real und unkalkulierbar, da die "Null-Lösung" bei Naturprodukten kaum garantiert werden kann.
Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt Hanf im Schrank und setzt auf die Klassiker der Nervennahrung: Hochwertiges Magnesium und Tryptophan. Damit bleibt das Pferd entspannt – und der Reiter auch, wenn die Dopingkontrolleure anklopfen.
Rechtlicher Hinweis / Disclaimer:
Dieser Artikel dient der Aufklärung über die aktuellen ADMR-Regeln der FN (Stand bei Verfassung). Anti-Doping-Regeln können sich ändern. Reiter sind verpflichtet, sich vor jedem Turnierstart über die aktuellen Listen der verbotenen Substanzen (NADA/FEI) zu informieren. Hanfprodukte (CBD) gelten derzeit im Wettkampf als verboten (Doping oder unerlaubte Medikation). Unsere Produkte wie Magnesium-Supplements sind – sofern nicht anders auf dem Etikett als Karenzzeit-pflichtig gekennzeichnet – darauf ausgelegt, die fütterungsbedingte Nervenstärke ADMR-konform zu unterstützen.
FAQ: Hanf, CBD und Doping beim Pferd
| Frage | Antwort |
| Wie lange ist Hanf im Blut nachweisbar? | Das ist das Tückische: Cannabinoide sind lipophil (fettlöslich). Sie lagern sich im Körperfett ein und werden nur sehr langsam abgebaut. Nach einer Kur kann ein Pferd noch bis zu 6 Wochen positiv getestet werden, auch wenn es längst nichts mehr bekommt. |
| Darf ich Hanf als Einstreu nutzen? | Hanfschäben sind eine beliebte Einstreu. Theoretisch besteht die Gefahr, dass das Pferd die Einstreu frisst und so geringe Mengen aufnimmt. Die FN hat hierzu Studien durchgeführt und mahnt zur Vorsicht, auch wenn das Risiko geringer ist als bei Futteröl. Wer sicher sein will: Vor dem Turnier Box komplett misten. |
| Was ist mit Baldrian? | Auch Baldrian ist im Wettkampf verboten! Er steht auf der Liste der "Unerlaubten Medikation" (Empfohlene Karenzzeit: 48 Stunden). Anders als Magnesium, das ein Nährstoff ist, gilt Baldrian als wirksames Phytotherapeutikum mit beruhigender Wirkung. |
| Hilft CBD bei Schmerzen (Arthrose)? | Viele Freizeit-Reiter berichten von positiven Effekten bei chronischen Schmerzen. Wenn das Pferd nicht im Turniersport läuft, kann es ein Versuch wert sein (in Absprache mit dem Tierarzt). Für Sportpferde ist es aufgrund der schmerzlindernden Wirkung (Doping!) absolut verboten. |
| Sind Leckerlis mit Hanf gefährlich? | Ja. Auch wenn nur "Hanfgeschmack" oder kleine Mengen Hanfmehl enthalten sind: Aufgrund der Null-Toleranz-Grenze kann schon ein Leckerli theoretisch für einen positiven Befund reichen, wenn die Charge verunreinigt war. Im Zweifel: Finger weg vor dem Turnier. |