Dehydration im Winter – die unterschätzte Gefahr für Pferde

Dehydration im Winter – die unterschätzte Gefahr für Pferde

Wenn wir an Dehydration bei Pferden denken, fällt uns sofort Sommerhitze ein.
Doch die Realität ist überraschend: Die meisten Pferde dehydrieren im Winter – nicht im Sommer.

Warum?

Weil Pferde kaltes Wasser ungern trinken, weil weniger geschwitzt wird (und es deshalb schwerer zu erkennen ist) und weil viele Winterfuttermittel wasserarm sind.

Dehydration ist gefährlich, denn sie kann schnell führen zu:

  • Verstopfungskoliken
  • Kreislaufproblemen
  • zäher Verdauung
  • Müdigkeit oder Schlappheit
  • Elektrolytverschiebungen

In diesem Artikel erfährst du:

  • warum Pferde im Winter zu wenig trinken
  • wie du Dehydration früh erkennst
  • welche einfachen Maßnahmen sofort wirken
  • und wie AHIPOS Elektrolyt fütterungsbegleitend unterstützen kann

1. Warum Pferde im Winter weniger trinken

Viele unterschätzen dieses Verhalten – aber es ist biologisch logisch:

1. Kaltes Wasser hemmt die Trinklust

Pferde bevorzugen Wasser zwischen 10–15 °C.
Alles darunter wird ungern oder zu wenig getrunken.

2. Pferde schwitzen im Winter weniger sichtbar

→ Reiter denken: „Das passt schon“.
→ Tatsächlich verliert das Pferd aber trotzdem viel Flüssigkeit, vor allem unter Decken.

3. Wasserleitungen frieren ein

→ Tränken geben weniger Wasser ab
→ Pferde trinken nur kleine Mengen

4. Raufutter entzieht Wasser

Winterheu enthält fast keine Feuchtigkeit.
Das bedeutet: Der Körper braucht fürs Verdauen zusätzliches Wasser.

5. Stallluft ist trocken

→ Pferde verlieren mehr Flüssigkeit über Atmung.

💡 Fazit: Das Pferd verliert im Winter mehr Wasser, als wir denken – und nimmt weniger auf.

2. Typische Symptome für Winter-Dehydration

Achte besonders auf:

Körperliche Anzeichen

  • trockene Schleimhäute
  • klebriger Speichel
  • träge Darmgeräusche
  • fester, trockener Kot
  • häufigeres Schnauben
  • leichte Kolikzeichen
  • Müdigkeit oder Schläfrigkeit
  • stumpfes Fell

Verhalten

  • weniger Appetit
  • häufiges Stehen am Heunetz ohne Fressen
  • weniger Interesse an Arbeit
  • Unwilligkeit beim Reiten

Hautfaltentest

Zieh vorsichtig Haut am Hals hoch:

  • normal → fällt sofort zurück
  • dehydriert → bleibt „stehen“ oder fällt langsam

Wenn du 2–3 der oben genannten Symptome siehst ist ein entsprechender  Handlungsbedarf gegeben. 

3. Warum Dehydration gefährlich ist

1. Verstopfungskoliken

Trockener Darminhalt + wenig Bewegung = Kolikrisiko steigt massiv.

2. Schlechte Verdauung

Verdauungsprozesse brauchen Wasser.
Fehlt es → Fermentationsstörungen → Gasbildung → Bauchschmerzen.

3. Elektrolytmangel

Ohne Wasser werden Mineralsalze nicht transportiert oder aufgenommen.

4. Schlechte Leistungsfähigkeit

Muskeln brauchen Wasser, um zu funktionieren.

5. Nierenbelastung

Wasser ist entscheidend für die Filterung von Stoffwechselprodukten.

4. Wie du Dehydration im Winter vorbeugst

1. Warmes Wasser anbieten (der wichtigste Punkt!)

Pferde trinken 2–3x mehr, wenn das Wasser zwischen 10–15 °C liegt.
Besonders entscheidend: morgens & abends.

2. Mehr Wasser im Futter anbieten

Einige Ideen:

  • Mash (lauwarm)
  • Heucobs eingeweicht
  • warmes Wasser über Heu träufeln
  • getränkte Rübenschnitzel

3. Viel Bewegung

Regt Durst an und erhöht die Darmmotorik.

4. Salze & Mineralstoffe abdecken

→ Salzleckstein immer verfügbar
→ erhöht die Trinklust
→ stabilisiert Elektrolyte

5. Saubere & funktionierende Tränken

  • täglich kontrollieren
  • Eis entfernen
  • durchspülen
  • Eimer austauschen (Biofilm entsteht im Winter genauso schnell!)

6. Wasser auf der Weide prüfen

→ Schneewasser reicht nicht
→ Pferde trinken oft zu wenig, wenn Wasser im Winter draußen friert

7. Meist unterschätzt: Stress reduzieren

Gestresste Pferde trinken weniger.
Winter = dunkler, enger, lauter Stall → mehr Stress.


5. Fellwechsel, Immunsystem & Dehydration

Im Winter läuft der Körper auf Hochtouren:

  • Fell erneuert sich
  • Immunsystem arbeitet mehr
  • Darmflora reagiert empfindlich
  • Stoffwechsel arbeitet gegen Kälte

Das erhöht den Wasserbedarf zusätzlich.

Hier kann fütterungsbegleitend sinnvoll sein:

Diese Produkte unterstützen fütterungsbegleitend ersetzen jedoch keine tierärztliche Diagnostik.

6. Fütterungsstrategien für wasserarme Winterrationen

Raufutter

→ beste Qualität
→ nur minimal staubig
→ Heu-Ersatz (Cobs, Raufuttermix) wässern

Mash & Heucobs

→ super Wasserlieferanten
→ besonders bei älteren & empfindlichen Pferden

Brennesseltee oder Fencheltee

→ viele Pferde trinken mehr, wenn das Wasser „duftet“
➡️ Brennnessel wirkt traditionell entwässernd/stoffwechselaktivierend
➡️ Fenchel mild & magenschonend

Unser Fazit

Dehydration ist eines der meistunterschätzten Winterrisiken für Pferde – und ein häufiger Auslöser für Verdauungsprobleme, Leistungsschwäche und Koliken.
Mit warmem Wasser, intelligentem Fütterungsmanagement und besserer Beobachtung kannst du die Gefahr stark reduzieren.

Fütterungsbegleitend hilft AHIPOS Elektrolyt, den Mineralstoffhaushalt zu unterstützen – besonders in Zeiten, in denen Pferde weniger trinken.

Ein gut hydriertes Pferd ist leistungsbereit, gesund und fühlt sich sichtbar wohler.


FAQ – Dehydration im Winter

1. Woran erkenne ich Dehydration?
An trockenen Schleimhäuten, Hautfaltentest, festem Kot, Müdigkeit.

2. Trinken Pferde bei Schnee genug?
Nein – Schnee ersetzt kein Wasser.

3. Wie warm sollte das Wasser sein?
Ideal: 10–15 °C.

4. Sind Elektrolyte im Winter sinnvoll?
Ja – besonders, wenn das Pferd arbeitet, schwitzt oder wenig trinkt.

5. Was tun bei stark trockenen Kotballen?
Sofort Wasseraufnahme erhöhen, Mash geben – bei Schmerzen → Tierarzt.

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