Botulismus beim Pferd – wie du dein Pferd vor dem gefährlichen Bakterientoxin schützt

Botulismus beim Pferd – wie du dein Pferd vor dem gefährlichen Bakterientoxin schützt

Botulismus ist eine der gefährlichsten, aber gleichzeitig seltensten Erkrankungen beim Pferd. Schon kleinste Mengen des Toxins reichen aus, um schwere Lähmungen auszulösen – oft mit tödlichem Ausgang.


Viele Pferdebesitzer wissen jedoch nicht, wo das Risiko wirklich lauert: nicht im Futter selbst, sondern in den Bakterien, die es unter bestimmten Bedingungen besiedeln können.

Dieser Artikel hilft dir zu verstehen:

  • wie Botulismus entsteht
  • wo Gefahrenquellen im Stallalltag liegen
  • welche Symptome typisch sind
  • wie Tierärzte vorgehen
  • was du konkret tun kannst, um dein Pferd zu schützen
  • und wie fütterungsbegleitende Produkte den Körper in belastenden Phasen unterstützen können

1. Was ist Botulismus?

Botulismus ist eine bakterielle Vergiftung, ausgelöst durch Toxine des Bakteriums Clostridium botulinum.
Diese Toxine gehören zu den giftigsten biologischen Substanzen, die der Mensch kennt.

Sie greifen das Nervensystem an – genauer gesagt die Verbindungen zwischen Nerven und Muskeln.
Fällt diese Übertragung aus, kommt es zu:

  • Muskelschwäche
  • Lähmungen
  • Atemproblemen

Beim Pferd kann das bereits in sehr kleinen Mengen lebensbedrohlich werden.

2. Wo die Gefahr wirklich lauert

Clostridium botulinum wächst nur unter bestimmten Bedingungen – vor allem dort, wo Sauerstoff fehlt, organisches Material verrottet und Feuchtigkeit vorhanden ist.

Typische Risikobereiche:

1. Futter (v. a. Silage & Heulage)

→ wenn es nicht hygienisch hergestellt wurde
→ wenn kleine Tierkadaver mit eingepresst wurden (z. B. Mäuse, Vögel, Igel)

2. Heu & Stroh

→ selten, aber möglich, wenn Fäulnisherde entstanden sind

3. verunreinigte Tröge oder Futterrinnen

4. Bodenproben (v. a. auf alten Mistplätzen)

→ Pferde nehmen es über kontaminierten Boden auf

5. Kadaverreste auf der Weide

Die Menge an Bakterien ist nicht das Problem – ihr Toxin ist es.

3. Wie häufig ist Botulismus beim Pferd?

Es gibt keine offiziellen Zahlen, denn:

  • Botulismus ist beim Pferd nicht meldepflichtig
  • die Diagnose ist schwierig
  • Fälle werden teilweise übersehen oder falsch eingeordnet

Im Humanbereich ist Botulismus streng meldepflichtig – beim Pferd nicht.

4. Wie entsteht die Vergiftung im Pferdekörper?

Das Toxin gelangt meist über das Futter in den Körper.

Es blockiert die Signalübertragung zwischen Nerv & Muskel (die sogenannte neuromuskuläre Endplatte).
Dadurch kommt es zu:

  • Muskelschwäche
  • gestörter Koordination
  • Atemproblemen
  • kompletter Lähmung

Ohne tierärztliche Sofortbehandlung ist Botulismus schwer abzufangen.

5. Symptome: Woran du Botulismus erkennst

Botulismus beginnt oft unscheinbar und schreitet schnell voran.

Frühe Anzeichen

  • Müdigkeit
  • Muskelschwäche
  • Kopf hängt tief
  • schlurfender Gang
  • reduzierte Zungenbeweglichkeit

Fortgeschrittene Anzeichen

  • Schwierigkeiten beim Schlucken
  • Speicheln
  • Unruhe
  • Zittern
  • Kolikähnliche Symptome

Schwere Anzeichen

  • Atemnot
  • komplette Muskelschwäche
  • Festliegen

Bei Verdacht immer sofort den Tierarzt rufen.

„Botulismus ist selten, aber wenn er auftritt, zählt jede Minute. Das Wichtigste ist ein hygienisches Fütterungsmanagement, denn Vorbeugung beginnt im Stall – nicht erst beim Pferd.“
Thomas Gnadl, FEI Permitted Equine Therapist / Equine Sports Therapy

6. Wie Tierärzte Botulismus diagnostizieren

Die Diagnose ist nicht leicht, weil die Symptome anderen Erkrankungen ähneln.

Tierärzte nutzen:

  • neurologische Untersuchungen
  • Blutuntersuchungen
  • Toxin-Nachweise (nicht immer möglich)
  • Futterprobenanalysen
  • klinisches Bild

Eine eindeutige Diagnose gelingt nicht immer, daher gilt:

Verdacht = Notfall.

7. Behandlung – was Tierärzte tun

Die Therapie besteht aus:

  • Stabilisierung des Kreislaufs
  • Schmerzmanagement
  • Infusionen
  • Unterstützung der Atmung
  • Antitoxinen (wenn verfügbar)
  • intensivmedizinischer Betreuung

Der Verlauf hängt stark davon ab, wie früh die Behandlung beginnt.

8. Was du selbst tun kannst – vorbeugende Maßnahmen im Stall

1. Kein Risiko durch schlechtes Futter

  • Silage nur vom Profi
  • Heulage nur frisch & sauber
  • Raufutter immer prüfen
  • lieber zu trocken als zu feucht

2. Einwandfreie Hygiene

  • Futtertröge täglich reinigen
  • Wasserbehälter sauber halten
  • keine offenen Futtersäcke

3. Kontrolle der Weide

  • Kadaverreste entfernen
  • feuchte, gammelige Stellen vermeiden

4. Fütterungsroutine beachten

  • keine verdorbenen Äpfel/Möhren
  • nichts vom Boden füttern, wenn Mistplätze in der Nähe sind

9. Fütterungsbegleitende Unterstützung

Bei Verdauung, Stoffwechsel und Immunabwehr spielt die Gesamtversorgung des Pferdes eine große Rolle – besonders in Jahreszeiten, in denen Futter schneller verdirbt (Sommer, Herbst).

AHIPOS-Produkte können fütterungsbegleitend sinnvoll sein:

AHIPOS Sulfo Immun

→ kann den Körper in intensiven Belastungsphasen begleiten

AHIPOS Digestiv Plus

→ für Pferde, die empfindlich auf Futterwechsel oder verdorbenes Futter reagieren

AHIPOS Elektrolyt

→ wichtig bei Hitze & schwankender Wasseraufnahme

AHIPOS Coolness

→ Stress kann die Futteraufnahme beeinflussen – Coolness kann hier begleiten

Alle unsere Produkte sind zur Ergänzung bei der täglichen Fütterung gedacht – sie ersetzen keine Rückfrage beim Tierarzt und auch keine medizinische Maßnahme.

Unser Fazit

Botulismus ist selten, aber extrem gefährlich.
Der beste Schutz ist ein konsequent hygienisches Fütterungsmanagement – denn das Risiko entsteht fast immer durch verunreinigtes Futter oder mangelnde Stallhygiene.

Wenn du aufmerksam bist, Futter regelmäßig prüfst und Risiken konsequent minimierst, tust du für die Gesundheit deines Pferdes schon enorm viel.


FAQ – Botulismus beim Pferd

1. Wie gefährlich ist Botulismus?
Sehr – geringste Mengen Toxin können tödlich sein.

2. Kann ich mein Pferd impfen?
In Deutschland gibt es aktuell keine zugelassene Impfung für Pferde.

3. Was ist die häufigste Ursache?
Verunreinigtes oder falsch gelagertes Futter.

4. Wie erkenne ich Botulismus frühzeitig?
Schwäche, Schluckbeschwerden, Speicheln, flacher Gang.

5. Können Ergänzungen helfen?
Sie ersetzen keine Behandlung, können aber das Immunsystem fütterungsbegleitend unterstützen.

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